Rangun - Der demokratische US-Senator Jim Webb hat als erster ranghoher Vertreter seines Landes Gespräche mit dem Chef der Militärregierung von Burma geführt. General Than Shwe empfing den Senator von Virginia und Vorsitzenden des Ostasien-Ausschusses am Samstag am Regierungssitz in Naypyidaw, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen der Junta erfuhr.

Ausweisung von inhaftiertem US-Bürger aus Burma?

Der in Burma inhaftierte US-Bürger John Yettaw (53) soll offenbar ausgewiesen werden. Wie ein ranghoher Vertreter der burmesischen Militärregierung am Samstag mitteilte, solle er des Landes verwiesen werden, sobald Webb seinen Besuch in dem ostasiatischen Land beendet habe. Sie würden das Land jedoch nicht gemeinsam verlassen.

Nach dem Gespräch mit Than Shwe sollte Webb nach Rangun weiterreisen, wo nach Informationen aus Kreisen der Militärregierung auch ein Treffen mit der Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi und Yettaw möglich sein könnte.

Die USA versuchen Burma seit Jahren mit Sanktionen zu einer Demokratisierung zu zwingen und fordern die Freilassung von Suu Kyi und Yettaw. Die 64-Jährige war am Dienstag wegen Verstoßes gegen die Auflagen ihres jahrelangen Hausarrests 18 weitere Monate unter Arrest gestellt worden. Yettaw wurde zu sieben Jahren Haft und Zwangsarbeit verurteilt, weil er nämlich durch einen See zum Haus der Friedensnobelpreisträgerin geschwommen war und kurze Zeit dortblieb.

Die NLD hatte die nie anerkannten Wahlen zu einer Verfassunggebenden Nationalversammlung 1990 haushoch gewonnen. Das seit 1962 herrschende Militär verweigerte aber die Machtübergabe an eine Zivilregierung. Dem burmesischen Regime werden schwerste Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt, insbesondere Zwangsarbeit, Folter, brutale Verfolgung von ethnischen Minderheiten und Missbrauch von Kindersoldaten. Aung San Suu Kyi erhielt den Friedensnobelpreis 1991 für ihren Kampf für Demokratie und Menschenrechte. 2007 führten buddhistische Mönche friedliche Massenproteste an, die das Regime blutig niederschlagen ließ. (APA)