Helsinki- Eine Meldung der regionalen Zeitung "Österbottens Tidning" hat am Freitagabend in Finnland für Aufregung und Verwirrung gesorgt. Das Blatt hatte am Nachmittag online berichtet, die örtliche Feuerwehr (Rettungsdienst) habe einen "Tipp" über Reste von Radioaktivität auf einem Lastenkai in Pietarsaari erhalten - jenem Hafen von dem der möglicherweise entführte Holzfrachter "Arctic Sea" vor rund drei Wochen abgelegt hatte. Daraufhin seien Messungen veranlasst, aber gleich wieder abgebrochen worden, weil die finnische Strahlenschutzbehörde (STUK) eingeschritten sei und die Messungen für "nicht notwendig" erachtet habe.

Der Diensthabende Chef bei STUK, Olli Vilkamo sagte, es sei von der Ortsfeuerwehr sei "völlig unverantwortlich" gewesen, aufgrund einer Spekulation von sich aus aktiv zu werden. Außerdem habe der Rettungsdienst gar nicht die geeignete Ausrüstung, um eine derartige radioaktive Strahlung festzustellen. Seitens der Strahlenschutzbehörde sehe man aufgrund eigener Informationen keinerlei Anlass, Messungen durchzuführen. Dies könnte nur in dem Fall geschehen, falls ein entsprechendes Ersuchen von der Polizei oder seitens der Regierung gestellt würde.

Keine Messung, kein Resultat

Der Leiter des Rettungsdienstes in Pietarsaari, Kari Koskela, wiederum betonte, es sei aufgrund des Einschreitens der Strahlenschutzbehörde an Ort und Stelle nicht zur geplanten Messung gekommen, er habe daher auch keinerlei Resultat vorzuweisen. Die Sache sei jetzt völlig in den Händen der Strahlenschutzbehörde.

In den vergangenen Tagen wurde unter anderem in internationalen Medien spekuliert, die "Arctic Sea", die am 24. Juli in der Ostsee von Bewaffneten gekapert und durchsucht wurde und einige Tage später vorerst spurlos verschwand, könnte Drogen oder Waffen, möglicherweise sogar Atomwaffen geschmuggelt haben. (APA)