Peking - Ein ehemaliger Abgeordneter des chinesischen Volkskongresses ist wegen Vergewaltigung minderjähriger Mädchen und Bildung einer kriminellen Vereinigung hingerichtet worden. Die Todesstrafe für den 63-jährigen Wu Tianxi sei bereits am Donnerstag in der östlichen Provinz Henan mit der Giftspritze vollstreckt worden, berichteten staatliche Medien am Freitag. Zuvor habe das Oberste Gericht das Todesurteil von 2007 bestätigt.

Demnach nutzte der Mann seinen Einfluss als Mitglied des Nationalen Volkskongresses von 1998 bis 2003 systematisch zu seinem persönlichen Vorteil aus. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua hatte er Kriminellen befohlen, 24 Schulmädchen in sein Büro oder Hotelzimmer zu bringen, die er vergewaltigte. Sechs der Mädchen waren zwischen zwölf und 14 Jahre alt. Seit 1992 führte er in der Stadt Nanyang eine Bande an, die sich der Erpressung, des illegalen Handels mit Landnutzungsrechten und des Missbrauchs von Staatsgeldern schuldig machte.

China richtet jedes Jahr mehr Menschen hin, als alle anderen Staaten der Welt zusammen. Im vergangenen Jahr wurde die Todesstrafe in China laut Amnesty International in 1.700 Fällen vollstreckt. Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass die Zahl noch höher liegt, weil nicht alle Hinrichtungen veröffentlicht werden. (APA/AP)