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Roland Linz

Foto: APA/EPA/Miranda

Braga  - Ohne Roland Linz erfolgt am Wochenende der Anpfiff zur portugiesischen Fußball-Liga. Der Stürmer wird das Heimspiel seines Clubs Sporting Braga gegen Academica Coimbra am Samstag nur von der Tribüne aus verfolgen. "Ich bin seit 14 Tagen verletzt, habe eine Disbalance der Muskulatur, die auf das Knie ausstrahlt", erzählte der Stürmer am Freitag. Er hofft, in etwa zehn Tagen wieder voll fit zu sein.

Vom seinem neuen Trainer - der 40-jährige Domingos Paciencia folgte im Sommer dem zu Benfica Lissabon gewechselten Jorge Jesus - hat der von der Schweiz (Grasshoppers Zürich) zurückgekehrte Linz einen guten Eindruck gewonnen. Er lasse offensiven Fußball spielen, erzählte er über seinen "Chef". In der dritten Quali-Runde zur Europa League gegen IF Elfsborg (1:2/h, 0:2/a) hat man davon allerdings noch nicht viel gesehen.

Harter Kampf ums Leiberl

Das lag aber nicht so sehr daran, dass der verletzte Linz fehlte, sondern weil die Portugiesen im Gegensatz zu den Schweden noch kein einzige Pflichtspiel in den Beinen hatten. Wenn der Ex-ÖFB-Spieler wieder gesund ist, erwartet ihn ein harter Kampf ums Leiberl. Im Angriff stehen weiters Paulo Cesar, Matheus (beide Brasilien), Yazalde (Portugal) und Meyong (Kamerun), der am Mittwoch ab der 65. Minute in Klagenfurt gegen Österreich spielte, zur Verfügung.

"Ein solche Konkurrenz ist im Ausland normal", meinte der Steirer, der am vergangenen Sonntag seinen 28. Geburtstag gefeiert und einen bis Sommer 2010 laufenden Vertrag hat. Er wolle seine Leistung bringen und sich einen Stammplatz erarbeiten, kündigte Linz an und gab zu, auch wieder in den Teamkader kommen zu wollen. In seiner neuen und alten Umgebung fühlt er sich pudelwohl, hier sei er beliebt. "Der Verein und die Fans haben mich aufgenommen, als wäre ich nie weg gewesen."

Rückkehr nach Österreich ausgeschlossen

Eine eventuelle Rückkehr in seine Heimat, zu Beispiel zu seinem Ex-Verein Austria Wien, schloss er aus. "Man soll zwar niemals nie sagen, aber das ist derzeit kein Thema. Mit der Austria hat es vor längerer Zeit einmal Kontakt gegeben", sagte Linz, der mit Braga einen Rang zwischen drei und fünf und damit abermals einen Startplatz für die Europa League strebt.

In der vergangenen Saison landeten die Nordportugiesen auf dem fünften Platz, das vorzeitige Europacup-K.o. wie heuer war schon lange nicht mehr da. "Braga war zuletzt viermal in der Gruppenphase", erinnerte sich Linz, der Titelverteidiger FC Porto und Benfica Lissabon zu den Titelfavoriten stempelt. "Das Duo wird es sich ausmachen."

Abgänge bei Porto

Der FC Porto, der in den vergangenen sieben Jahren sechsmal den Titel (zuletzt fünf in Serie) holte und zuletzt Sporting Lissabon auf Rang zwei verwies, hat wichtige Spieler wie Lisandro und Lucho verloren. Die Abgänge brachten ca. 56. Mio. Euro ein, doch muss man abwarten, wie schnell Trainer Jesualdo Ferreira die Neuen integrieren kann. Benfica hat hingegen die Stützen gehalten und dazu mit Javier Saviola, Javi Garcia und Ramires aufgerüstet. Neo-Trainer Jesus warnte aber: "Ich verstehe die Euphorie der Fans, aber wir haben noch nichts gewonnen."

Neben Linz sind in Portugals Oberhaus mit Torhüter Hans-Peter Berger (Leixoes SC/zuletzt Liga-Sechster) und Verteidiger Markus Berger (Academica Coimbra/Siebenter) noch zwei weitere Österreicher engagiert. Der Schlussmann geht mit neuen Gefühlen in die Saison, wie Linz nach einem gemeinsamen Abendessen zu berichten weiß: "Hans ist im August Vater eines Buben geworden." Roland und Hans-Peter treffen einander öfters, Leixoes ist in Matosinhos bei Porto beheimatet. Die Stadt liegt nur rund 50 km von Braga entfernt. Am Samstag wird Linz Landsmann Markus Berger wiedersehen.(APA)