Harnsäureablagerungen werden im CT-Bild rot markiert

Foto: Siemens

Wien - Ärzte können Gicht mit einem Computertomographen (CT) künftig deutlich besser erkennen als mit der bisher üblichen Gelenkpunktion. Dies zeigt eine aktuelle Studie am Vancouver General Hospital in Kanada. Die so genannte Dual-Energy-Computertomographie (DECT) ermöglicht eine nicht-invasive Untersuchung, die geringe Mengen von Harnsäureablagerungen schnell und genau lokalisiert und im CT-Bild farblich markiert, teilt Siemens in einer Aussendung mit.

Abgelagerte Harnsäurekristalle

Gicht ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung und tritt überwiegend bei Männern auf. Die Krankheit äußert sich in starken Gelenksschmerzen, Rötungen und Schwellungen, ausgelöst durch die in den Gelenken abgelagerten Harnsäurekristalle. Gicht ist dennoch schwer diagnostizierbar, da die Symtome bei anderen Erkrankungen, wie beispielsweise  Arthritis, ähnlich sind. Diagnostische Sicherheit bringt erst der Nachweis von Harnsäureablagerungen. Hierzu wird das Gelenk üblicherweise mit einer Nadel punktiert, um Flüssigkeit zu entnehmen. Bei entzündeten Gelenken oder schwer zugänglichen Körperregionen kann das oft schmerzhaft und schwierig sein.

Gicht besser erkennbar

Mit Computertomographie ist das Vorgehen einfacher und präziser: Wie Ärzte in der Studie berichten, fanden sie mittels DECT insgesamt mehr Gicht befallene Stellen pro Patient als mit der herkömmlichen klinischen Untersuchung. Außerdem erkannten die Wissenschaftler befallene Stellen in Ellenbogen, Fuß, Knöchel und Knie mittels DECT deutlich besser als mit der Punktion. Schlüssel zu dieser neuen Methode ist eine Software, die es erlaubt, Harnsäureablagerungen zu identifizieren. Die Harnsäurekristalle verfärben sich rot, andere Knochenformationen sowie Kalzium blau. Die sichere Diagnose gelingt sogar bei Erkrankungen mit sehr geringen klinischen Symptomen.  (red, Standard.at)