Wien/St. Pölten - Seit Montag sollen Patienten mit der neuen A(H1N1)-Influenza nicht mehr im Spital, sondern zu Hause von den niedergelassenen Ärzten betreut werden und in "Heimquarantäne" gehen. Bei einem nicht unbeträchtlichen Teil der Patienten sollen auch Abstriche bzw. Labortests gemacht werden. Ärztekammervertreter üben an ihrer Meinung nach nicht ausreichend geklärten Detailregelungen deutliche Kritik.

"Es gibt Unsicherheit bezüglich der Regelungen", sagte der Obmann der Sektion der Allgemeinmediziner in der Wiener Ärztekammer, Rolf Jens. So sei etwa ungeklärt, wer die Abstrichuntersuchungen zahlt, für die es laut Jens von therapeutischer Seite keine Notwendigkeit gebe. Ebenso unklar sei die Situation bei den Krankmeldungen bzw. beim Pflegeurlaub. Ähnlich stellt sich die Situation für Johann Jäger, Vertreter der niedergelassenen Ärzte in der NÖ-Ärztekammer, dar. Auch er sei von Fragen vieler Kollegen umgeben, die sich in punkto Abstrichuntersuchungen und deren Zahlung im Unklaren sind. Die Heimbehandlung beurteilte er grundsätzlich als sinnvoll.

In Wien wünschen sich die Ärzte vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger auch die grundsätzliche Freigabe der Verschreibungsmöglichkeit für die antiviralen Medikamente (Tamiflu, Relenza) gegen die Influenza ohne vorherige Chefarztbewilligung. (APA)