Moskau -  Die russische Armee arbeitet nach eigenen Angaben an einem Raketenabwehrsystem gegen Angriffe aus dem Weltraum. Es werde an neuen Raketen gearbeitet, um Russland gegen herkömmliche Angriffe sowie Beschuss aus dem Weltraum zu verteidigen, sagte der Chef der Luftstreitkräfte, Alexander Selin, am Dienstag russischen Nachrichtenagenturen zufolge. 

Außerdem soll die russische Luftwaffe reformiert werden, so dass ab 2020 alle Einheiten ständig einsatzbereit sind. Dazu sollen sowohl Flugzeuge und Waffensysteme modernisiert als auch die Ausbildung der Piloten verbessert werden.

Der Bau der Raketen vom Typ S-500 werde mit Vorrang verfolgt, da vor allem die USA im Jahr 2030 im Besitz von im Weltraum stationierten Raketen sein würden, mit denen in zeitgleichen Präzisionsangriffen Ziele in ganz Russland getroffen werden könnten. Dies sei eine "sehr reale" Gefahr, fügte Selin hinzu.

3.500 Kilometer Reichweite 

Mit dem neuen Abwehrsystem könne Russland feindliche Geschoße orten, verfolgen und zerstören, sagte der Chef der russischen Luftwaffe. Die Flugkörper vom Typ S-500, die 2012 einsatzbereit sein sollen, haben demnach eine Reichweite von 3.500 Kilometern und sind damit leistungsfähiger als das weiterentwickelte Patriot Advanced Capability-3-System der USA.

Russland wirft der US-Regierung vor, auch im Weltraum aufrüsten zu wollen, was Washington jedoch zurückweist. Ein weiterer Streitpunkt zwischen den beiden Ländern ist der Raketenabwehrschild, den die USA in Osteuropa bauen wollen. (red/APA)