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Foto: APA/AP/Hussein Malla

Hassan Nasrallah (49), Chef der schiitischen Hisbollah-Bewegung, ist im Libanon zum Gegenstand heftiger Kontroversen auf der Internet-Plattform Facebook geworden. In mehr als 20 Gruppen des virtuellen Sozialnetzes stellen Anhänger und Gegner des ebenso mächtigen wie polarisierenden Politikers ihre Ansichten zur Schau. Die Bandbreite reicht von frommer Verehrung ("Gott segne Dich, oh, unser Führer!") bis zu feindlichen Hasstiraden ("Du Mörder mögest in der Hölle schmoren!").

"Nasrallah raus aus dem Libanon"

Die vom Iran und von Syrien aufgerüstete Hisbollah-Miliz gilt als Befreierin des bis 2000 von Israel besetzten Südlibanon. Sie provozierte im Sommer 2006 mit der Entführung zweier israelischer Soldaten eine 34-tägige israelische Militäroffensive, die 1200 Libanesen das Leben kostete.

Die Facebook-Gruppen um Nasrallah sind in diesen Tagen in den Beiruter Internet-Cafés das Hauptthema. Foren wie "Nasrallah ist der Führer aller Libanesen und der Araber" oder "Nasrallah raus aus dem Libanon" ziehen ein entsprechend polarisiertes Publikum an, das die politischen Brüche in dem Zedernstaat reflektiert. Neuerdings kann man den Hisbollah-Chef sogar als "Freund" auf die Liste seiner Internet-Bekannten setzen - wer sich aber wirklich hinter dem Account dieses Hassan Nasrallah verbirgt, ist nicht klar. Die Medienabteilung der Hisbollah gibt sich dazu bedeckt.