Wien - Die deutliche 1:4-Auswärtsniederlage, die Austria Wiens kommender Europacup-Gegner Metallurg Donezk am Sonntagabend im Stadtderby der ukrainischen Fußball-Liga gegen Schachtjor erlitten hat, ist zu hoch ausgefallen. "Das Resultat täuschte", meinte am Dienstag Austria-Trainer Karl Daxbacher zur APA - Austria Presse Agentur, nachdem er mit seinem in die Ostukraine entsandten Spion und Freund Sigi Aigner über das Spiel erstmals gesprochen hatte.

Metallurg war durch ein Eigentor (10. Min) unglücklich und früh in Rückstand geraten, hatte im Finish (72.) auf 1:3 verkürzt, ehe knapp vor dem Abpfiff die Hausherren und amtierenden UEFA-Cup-Sieger den Endstand fixierten. Auffallend war, dass Metallurg Donezk in seinem 4-2-3-1-Systen im Mittelfeld die Flügelspieler seitenverkehrt aufgeboten hatte und ein sehr hohes Tempo gegangen war. Ebenfalls auffällig war der 1,90 große Simbabwe-Stürmer Musawengosi Mguni.

"Sie machen viel Druck"

"Wir müssen auf das hohe Tempo der Ukrainer aufpassen, sie machen viel Druck", meinte Daxbacher, der Metallurg, den Gegner in der vierten und letzten Runde der Qualifikation zur Europa League (20. August auswärts und 27. August Horr-Stadion) "etwas stärker" als zuletzt Vojvodina Novi Sad einstufte und die Chancen auf den Einzug in die lukrative Gruppenphase wie schon unmittelbar nach der Auslosung mit "pari" einstuft. Die Ukrainer haben ihre vier bisherigen Quali-Partien alle gewonnen (10:1 Tore).

Daxbacher überlegt, ob er den Gegner vielleicht nochmals beobachten lassen wird. "Vor unserem Spiel soll noch eine Cupspiel angesetzt sein, dem gehen wir nach. Eventuell fliegt dann mein Co-Trainer Sepp Michorl dort hin", sagte der violette Feldherr, der auch den jüngsten internationalen Auftritt von Metallurg auf DVD erhalten und gemeinsam mit Aigner, dem ehemaligen Waidhofen-Trainer, analysieren wird.

Die Ukrainer eliminierten in der zweiten Quali-Runde Interblock Laibach (2:0/h, 3:0 a) souverän. Vor der Kulisse müssen sich die Wiener nicht fürchten, das Metallurg-Stadion fast nur etwas mehr als 5.000 Zuschauer. Der Austria-Gegner ist eine Multi-Kulti-Truppe, im 24-Mann-Kader des bulgarischen Trainers Nikolai Kostow (46) stehen nicht weniger als 13 Legionäre. Diese kommen aus Nigeria, Simbabwe, Brasilien, Zypern, Portugal (2), Serbien (2), Armenien (2), Rumänien, Bulgarien und Russland. (APA)