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Das ist natürlich ein Trabi - aber die US-Schrottpressen schauen nicht unähnlich aus.

Foto: APA/DPA/Ebener

Wien - Die Verschrottungsprämie in den USA hat nicht nur den Automarkt angekurbelt, sondern das bisher eher vernachlässigbare Geschäft mit Natriumsilikat geradezu explodieren lassen. Das US-Programm zur Verschrottung von Altautos schreibt nämlich vor, dass ein Auto-Verkäufer den Motor eines Schrottautos nachweislich mit Natriumsilikat zerstörten muss, damit er Anspruch auf die staatliche Prämie von bis zu 4.500 Dollar hat, berichtete das "Wall Street Journal".

So ist im 136 Seiten starken Handbuch für Auto-Händler zu lesen: Entfernen Sie das Öl aus dem Motor und ersetzen Sie es mit zwei Viertelgallonen (1,9 Liter) einer Lösung aus Natriumsilikat. Durch die Hitze des laufenden Motors dehydriert die Lösung und lässt das reine Natriumsilikat zurück, das sich über die beweglichen, öligen Teile des Motors verteilt, was den Motor sehr rasch zum Stillstand bringt.

Chemiefirmen gewinnen

Selbst Experten in der US-Automobilbranche waren überrascht von dieser Art der Vernichtung von Schrott-Motoren. Und vor allem Chemie-Firmen, die Natriumsilikat auf ihrer Produktliste führen, können seit 24. Juli, als die Details zur neuen Verordnung bekannt wurden, die Nachfrage nach der "Killer-Lösung" kaum noch befriedigen. Die Verkaufszahlen haben sich in wenigen Tagen potenziert, hört man im ganzen Land.

Natriumsilikat ist auch als Wasserglas bekannt und dient etwa in der Keramik als Elektrolyt zur Verflüssigung einer keramischen Masse. Benutzt wird es zudem z. B. als Klebstoff und Bleichmittel in der Papierindustrie, als Bindemittel z. B. bei Farben (Mineralfarben), als Zusatz in Schweißelektroden, in Waschmitteln, um Bauteile von Waschmaschinen vor Korrosion zu schützen, oder als Abdichtung bei Mauern.(APA)