Zürich - Der weltgrößte Arbeitskräftevermittler Adecco hat im zweiten Quartal 2009 einen Verlust von 147 Mio. Euro geschrieben, nachdem im gleichen Zeitraum 2008 noch 212 Mio. Euro Gewinn eingefahren worden waren. Der Umsatz brach um 31 Prozent auf 3,59 Mrd. Euro ein.

Die Lage habe sich in den meisten Märkten etwas entspannt, sagte der seit Juni amtierende Konzernchef Patrick De Maeseneire laut der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Die "beträchtlichen" Anstrengungen, die Kosten zu reduzieren, zahlten sich nun aus. Die Restrukturierungskosten belaufen sich auf 54 Mio. Euro für den Zeitraum April bis Juni.

Allerdings rutschte auch das operative Ergebnis mit minus 173 Mio. Euro ebenfalls in die Verlustzone, nachdem vor einem Jahr noch 304 Mio. Euro verdient worden waren. Die vorgelegten Ergebnisse liegen deutlich unter den Erwartungen der meisten Analysten.

Auf dem Ergebnis lasten Wertberichtigungen von 192 Mio. Euro, wie der Konzern weiter bekanntgab. Im stark von der globalen Rezession getroffenen Markt Deutschland mussten Wertberichtigungen auf den Goodwill von 125 Mio. Euro vorgenommen werden. Währungsschwankungen wirkten sich indessen leicht positiv auf den Umsatz aus.

Gleichzeitig kündigte Adecco am Dienstag an, den britischen Mitbewerber Spring Group übernehmen zu wollen. Adecco bietet an, 62 Pence (0,73 Euro) pro Aktie zu bezahlen. Die Übernahme der Spring Group, die 2008 einen Umsatz von 517 Mio. Pfund erwirtschaftete, würde substanzielle Synergieeffekte auf dem britischen Markt ermöglichen, schreibt De Maeseneire.

Die Situation für Adecco bleibe schwierig, hieß es weiter. Allerdings sei eine gewisse Stabilisierung der Lage zu beobachten, auch im Verlauf des Monates Juli. Die Konzernführung verweist weiter auf die solide Bilanz des Personalvermittlers. (APA/sda)