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Die "MV Mu San" vor Anker vor den Andamanen

Foto: Reuters/Roy

Neu-Delhi - Nach einer sechsstündigen Verfolgungsjagd hat die indische Küstenwache laut einem Zeitungsbericht ein als verdächtig eingestuftes nordkoreanisches Frachtschiff in Gewahrsam genommen. Die "MV Mu San" hatte am Mittwoch ohne Genehmigung vor den Inseln der Andamanen und Nikobaren Anker geworfen und dann zu flüchten versucht, wie die Zeitung "Times of India" am Samstag schrieb. Die Küstenwache habe Warnschüsse abgegeben, und erst dann sei das Schiff den Anweisungen gefolgt, zitierte das Blatt einen Sprecher der Küstenwache.

Der Frachter wurde nach Port Blair geleitet, der Verwaltungshauptstadt der indischen Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren. Eine erste Durchsuchung ergab, dass das Schiff Zucker geladen hatte. An Bord befanden sich 39 Menschen. Eine gründliche Überprüfung des Schiffs soll noch folgen.

Nordkoreanische Schiffe waren in der Vergangenheit am Schmuggel von Atommaterial, Raketenteilen und Waffen in Krisengebiete beteiligt. Die US-Marine verfolgte im Juni einen anderen nordkoreanischen Frachter. Das Schiff mit mutmaßlichem Ziel in Burma kehrte Ende Juni überraschend nach Nordkorea zurück. Mit der Umkehr des Schiffes wollte Pjöngjang möglicherweise eine Konfrontation verhindern. Die Vereinten Nationen hatten nach dem nordkoreanischen Atomtest vom 25. Mai das Waffenembargo gegen das nordostasiatische Land verschärft. Es ermächtigt unter anderem die UNO-Mitgliedstaaten, verdächtige Schiffe zu durchsuchen. (APA/AP)