Bild nicht mehr verfügbar.

Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber (VP) hat den Wahlkampf schon gestartet

Foto: APA/Dietmar Stiplovsek

Bregenz - "Klarheit durch Mehrheit gibt Sicherheit" lautet Herbert Sausgrubers Formel für die Landtagswahl am 20. September. Sicherheit für die Menschen, die, so Sausgruber, "in bewegten Zeiten Kontinuität wollen" , aber auch Sicherheit für die ÖVP, deren erklärtes Wahlziel das Halten der Mandatsmehrheit ist.

Sollte die ÖVP, die eine satte Absolute von 55 Prozent (21 der 36 Mandate) hat, ein "fast zweistelliges Minus" einfahren, wäre für Sausgruber, der seit 1997 Landeshauptmann ist, "der Rücktritt unvermeidlich" , sagte er beim Wahlkampfauftakt am Freitag. Verluste in dieser Höhe befürchtet in Wirklichkeit nicht, Zweckpessimismus ist aber eine der bewährten Sausgruber-Strategien, um seine Partei auf Trab zu bringen.

Der ÖVP-Wahlkampf ist ganz auf den 63-jährigen Spitzenkandidaten ausgerichtet. Verlässlichkeit, Erfahrung und Sicherheit sind die Schlüsselworte. Mit der "LH-Tour 20.09" will Sausgruber seine Schwerpunktthemen Arbeit für junge Menschen, Stärkung der Familien und Energieautonomie in die Regionen bringen.

Die Sozialdemokraten, mit 13,8 Prozent zweitstärkste Partei im Vorarlberger Landtag, setzen wie in alten Zeiten auf Klinkenputzen. 80.000, das sind mehr als die Hälfte aller Haushalte, möchte das Team von Michael Ritsch besuchen. Ziel der SP ist es, zweitstärkste Partei zu bleiben. Und fast trotzig formuliert Spitzenkandidat Ritsch: "Wir wollen auch in die Regierung."

Der 41-Jährige hätte gerne das Sozialressort, sagte er beim Wahlkampfstart am Donnerstag. Seine Hauptthemen: Kostenlose Nachhilfe, Gratiskinderbetreuung und ein Vorarlberg-Fonds zur Zinsentilgung für Kreditnehmer, die durch Jobverlust oder Kurzarbeit ihre Raten nicht mehr bezahlen können.

Außer den vier Landtagsparteien treten am 20. September vier weitere Gruppierungen an: Gsiberger, BZÖ, Kiebitz und wir-gemeinsam.at. Die Listenersten sind erfahrene Kommunalpolitiker oder holten sich politische Erfahrung als Kandidaten auf der Lugner-Liste (Kiebitz) oder für Fritz Dinkhauser (gemeinsam). 263.000 sind wahlberechtigt. (Jutta Berger, DER STANDARD-Printausgabe 8./9. August 2009)