Von Citylights in Salzburg leuchten einem zur diesjährigen Festspielzeit nicht nur Werbesujets aller Arten entgegen: Die in Salzburg geborene Foto- und Performance-Künstlerin Irene Andessner nutzt das Medium, um berühmte Frauengestalten der Salzburger Geschichte ins Gedächtnis zu rufen - hier etwa Nannerl Mozart (1751-1829), die ältere Schwester von Wolfgang Amadeus.

Foto: Markus Peherstorfer

Insgesamt 50 beleuchtete Plakatkästen vor allem an Bushaltestellen in der Innenstadt werden für die Aktion genutzt. "Kunst kommt zu den Betrachtenden statt umgekehrt", sagt Andessner. Ihr Frauenportraits sind historischen Gemälden nachempfundene Fotografien. Das abgebildete Gesicht gehört dabei immer Andessner selbst, so auch hier bei Constanze Mozart (1762-1842), der Ehefrau und Witwe des Komponisten.

Foto: Markus Peherstorfer

Die Biografien der abgebildeten Frauen sind auf vielfältige Weise miteinander verknüpft - nicht nur, aber auch durch die Beziehung zu Salzburgs berühmtestem Sohn Wolfgang Amadeus Mozart. Die Malerin Barbara Krafft (1764-1825) etwa schuf das wohl bekannteste Portrait des Komponisten.

Foto: Markus Peherstorfer

Caroline Auguste (1792-1873), die Witwe von Kaiser Franz I., ließ sich nach dem Tod ihres Ehemanns in Salzburg nieder und wurde zur Stifterin und Namensgeberin des Salzburger Museums Carolino Augusteum (heute Salzburg Museum). Mozarts Witwe Constanze gewährte sie eine lebenslange Rente. Ein ähnliches Projekt wie in Salzburg hat Andessner auch schon in Wien durchgeführt.

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Wiener Frauen

Foto: Stadt Salzburg

Irma von Troll-Borostyáni (1847-1912) hat als einzige nichts mit dem Mozart-Umfeld zu tun. Sie gilt als Salzburgs erste Feministin. Wer sich näher für diese und andere berühmte Salzburger Frauen interessiert, kann bei einem eineinhalbstündigen Stadtspaziergang, organisiert vom Frauenbüro der Stadt Salzburg, mehr erfahren. Treffpunkt ist am 13. August um 18 Uhr beim Rupertinum (Wiener-Philharmoniker-Gasse 9, gegenüber vom Festspielhaus). (Markus Peherstorfer, dieStandard.at, 07.08.2009)

Foto: Markus Peherstorfer