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Spezialitäten vom Brixentaler Almschwein

Foto: AP

Die längste Zeit war es in Österreich so, dass von offizieller Seite sogar davor gewarnt wurde, Schweine außerhalb genormter Ställe zu halten. Die abstruse Argumentation: In freier Natur wären die armen Tiere ja Würmern und anderen Schädlingen ausgesetzt, weshalb der Medikamenteneinsatz im Vergleich zum engen Stall sogar noch erhöht werden müsste. Ist natürlich kompletter Holler, das kapieren schön langsam sogar die besonders Betonierten unter den Agrar-Strategen. Weshalb sich auch im Alpenland die Schweine wieder ans Tageslicht trauen dürfen.

Im Tiroler Brixental etwa wachsen Almschweine heran, die im Sommer sogar im Hochgebirge nach Würmern, Wurzeln und Kräutern wühlen dürfen - was ihnen nicht nur ein ungleich gesünderes Immunsystem verleiht als die monotone, agressionsfördernde Stallordnung, sondern auch die Fleischstruktur geschmacklich wie gesundheitlich positiv beeinflusst. So ist inzwischen nachgewiesen, dass Freilandschweine eine deutlich bessere Fettsäurenentwicklung aufweisen, insbesonders die wertvollen Omega-3-Fettsäuren können in ihrem Fleisch in signifikant höherer Konzentration nachgewiesen werden. Kaufen kann man das Fleisch der Bergschweine noch nicht, essen schon - in ausgewählten Wirtshäusern. (corti/Der Standard, Printausgabe 08.08.2009)