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Die US-Regierung hat den einstmals weltgrößten Versicherungskonzern mit 182,5 Mrd. Dollar Hilfen vor einem Zusammenbruch bewahrt.

Foto: Dan Kitwood/Getty Images

New York - Der schwer angeschlagene US-Versicherungskonzern AIG hat zum ersten Mal seit 2007 in einem Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben. Von April bis Juni verdiente der Konzern, an dem die US-Regierung 80 Prozent hält, 1,82 Mrd. Dollar (1,268 Mrd. Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte AIG noch einen Verlust von 5,4 Mrd. Dollar ausgewiesen. Der Umsatz stieg um 48 Prozent auf 29,53 Mrd. Dollar.

An der Wall Street wurden die Zahlen freudig aufgenommen: Die arg gebeutelte AIG-Aktie legte 12 Prozent zu.

Große Hoffnung auf anhaltend gute Zahlen machte AIG indes nicht. Der noch bis kommende Woche amtierende Vorstandschef (CEO) Edward Liddy erklärte laut Pressemitteilung, die finanziellen Ergebnisse des Versicherungsriesen dürften in den kommenden Quartalen volatil bleiben.

Neuer Vorstandschef

Vor wenigen Tagen erst wurde der 65-jährige Robert Benmosche als neuer Chef des Versicherungsgiganten ab 10. August angekündigt. Benmosche kommt vom Lebensversicherer MetLife. Sein Vorgänger Liddy hatte die Führung von AIG erst im September 2008 auf Wunsch der US-Regierung übernommen. Er arbeitete für ein symbolisches Jahresgehalt von einem Dollar.

Die US-Regierung hat den einstmals weltgrößten Versicherungskonzern mit 182,5 Mrd. Dollar Hilfen vor einem Zusammenbruch bewahrt und im Gegenzug rund 80 Prozent der Anteile übernommen. Der Konzern will einige Vermögenswerte abstoßen, um mit der Rückzahlung der Regierungsgelder zu beginnen.

Für einen Sturm der Entrüstung sorgte im März die Zahlung von Boni in Höhe von 165 Mio. Dollar ausgerechnet an Manager der Sparte Finanzprodukte, deren riskante Geschäfte für die Schieflage des Konzerns wesentlich verantwortlich waren.  (APA)