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 68 Senatoren stimmten  für Sonia Sotomayo, 31 gegen sie.

Foto: AP/C-SPAN

Washington - Nach knapp vierwöchiger Anhörung im US-Senat ist Sonia Sotomayor am Donnerstag als erste Richterin aus der hispano-amerikanischen Bevölkerungsgruppe am Obersten Gerichtshof bestätigt worden. Für die bisherige Bundesrichterin stimmten 68 Senatoren, 31 waren dagegen. Der Justizausschuss hatte der Berufung der 55-Jährigen bereits Ende vorigen Monats mit großer Mehrheit zugestimmt. Ihre Bestätigung durch das Senatsplenum galt trotz heftigen Widerstands der oppositionellen Republikaner als sicher.

Präsident Barack Obama hatte Sotomayor Ende Mai als Nachfolgerin des zurückgetretenen Richters David Souter nominiert. Der Vorsitzende des Justizausschusses, der Demokrat Patrick Leahy, stellte Sotomayor in eine Reihe mit Pionieren im amerikanischen Rechtswesen, darunter Thurgood Marshall, dem ersten schwarzen Juristen im Supreme Court. Konservative Republikaner hatten Sotomayor als zu liberal kritisiert und ihr in Fragen des Geschlechts und der Hautfarbe Voreingenommenheit vorgeworfen.

Die 55-Jährige, die seit ihrer Kindheit an Diabetes leidet, wuchs in einer Sozialbausiedlung der New Yorker Bronx auf, wohin ihre Eltern aus Puerto Rico gezogen waren. Ihr Vater starb, als sie neun Jahre alt war. Schon als kleines Mädchen wollte sie Richterin werden.

Von Bush senior zur Bundesrichterin berufen

Sotomayor studierte in Princeton und Yale und arbeitete später als Staatsanwältin und private Rechtsanwältin. Zur Bundesrichterin wurde sie 1992 vom republikanischen Präsidenten George Bush senior berufen. Dessen demokratischer Nachfolger Bill Clinton ernannte sie 1997 zur Berufungsrichterin. Nach Regierungsangaben verfügt sie über größere richterliche Erfahrung als jeder andere Jurist, der in den vergangenen 70 Jahren in den Supreme Court geschickt wurde.

An der politischen Ausrichtung des Obersten Gerichtshofs ändert sich mit ihrer Berufung allerdings wenig, da auch Souter als relativ liberal galt. Doch wird Sotomayor den liberalen Flügel des Gerichts verjüngen.

Die Obersten Richter der USA bleiben im Amt, bis sie zurücktreten oder sterben. Der jeweilige US-Präsident hat damit die Möglichkeit, mit seinen Ernennungen die Politik noch lange über seine eigene Amtszeit hinaus zu beeinflussen. Unter Expräsident George W. Bush rückte das einflussreiche Gremium nach rechts. Die jetzige Nominierung ist die erste von Seiten eines demokratischen Präsidenten seit 15 Jahren. (APA/AP)