Teheran - In einem iranischen Gefängnis sind an nur einem Tag 24 Todesurteile wegen Drogenhandels vollstreckt worden. Wie die Reformzeitung "Etemad" am Mittwoch berichtete, fand die Massenhinrichtung am vergangenen Donnerstag in einem Gefängnis in Karaj nahe der Hauptstadt Teheran statt. Die Verurteilten seien gehenkt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Justiz.

Über die Identität der Hingerichteten wurde nichts bekannt. Damit wurden im Iran seit Beginn des Jahres mindestens 219 Menschen hingerichtet, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP hervorgeht. Iran belegt damit den zweiten Platz hinter China.

Erst Anfang Juli waren 20 Menschen ebenfalls wegen Drogenhandels in dem gleichen Gefängnis gehenkt worden. Die EU hatte dies heftig kritisiert. Zuvor hatte zum letzten Mal im Juli 2008 eine Massenhinrichtung ähnlichen Ausmaßes stattgefunden, damals wurden 29 Todesurteile an einem Tag vollstreckt. Im vergangenen Jahr wurden nach Zählungen von AFP im Iran 246 Menschen hingerichtet, die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte sogar 346 vollstreckte Todesurteile für 2008 gemeldet.

Menschenrechtsaktivisten behaupten zudem, dass bisweilen dem Regime missliebige Personen fälschlicherweise des Drogenhandels beschuldigt und hingerichtet würden. (APA/AFP)