Taschkent - Gegen elf mutmaßliche Mitglieder der extremistischen Islamischen Bewegung von Usbekistan (IMU) sowie deren Splittergruppe Islamische Jihad-Union (IJU) ist in der usbekischen Hauptstadt Taschkent am Dienstag ein Gerichtsverfahren eröffnet worden. Wie eine örtliche Menschenrechtsorganisation der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, sind die Männer unter anderem wegen des Verstoßes gegen die weltliche Verfassung und das Verteilen von staatsfeindlichen Flugblättern angeklagt.

Von den Angeklagten haben demnach acht keinen Anwalt. Sie gaben laut der Menschenrechtsgruppe vor Gericht an, unschuldig zu sein und keine Mitglieder der Gruppen zu sein. Ihre Geständnisse seien unter Folter erzwungen worden.

Al-Kaida-Verbindungen

Die IMU wurde 1998 in Usbekistan mit dem Ziel gegründet, die dortige Regierung zu stürzen. Viele schlossen sich den Taliban in Afghanistan an. Die USA führen die IMU auf ihrer Liste der terroristischen Organisationen.

Der IJU-Führungsebene werden enge Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida nachgesagt. Es ist jedoch umstritten, wer genau hinter der Gruppe steckt. Im Frühjahr 2004 wurde die IJU durch eine Reihe von Selbstmordanschlägen in Usbekistan bekannt. Die Mitglieder der sogenannten Sauerland-Zelle, gegen die derzeit in Düsseldorf ein Terrorismusprozess läuft, sollen der IJU angehören und mindestens drei Autobombenanschläge auf US-Bürger und amerikanische Einrichtungen in Deutschland vorbereitet haben. (APA)