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Tenzin Gyatso treibt Späßchen mit einem Nasenspray, nachdem er bei einer Pressekonferenz in Lausanne nach seiner Meinung zur Schweinegrippe gefragt wurde.

Foto: Reuters/Flauraud

Lausanne - Der Gewaltausbruch bei den Demonstrationen vom März 2008 sei von "agents provocateurs" angezettelt worden, erklärte der Dalai Lama am Dienstag anlässlich seines Schweizbesuchs vor Journalisten in Lausanne. Die Demonstrationen hätten am 10. März eingesetzt und seien zunächst friedlich verlaufen. Anfangs hätten die chinesischen Behörden die Vorgänge bloß beobachtet. Erst am 14. März hätten in der Hauptstadt Lhasa plötzlich Häuser gebrannt, worauf die chinesischen Behörden mit Gewalt eingeschritten seien.

Aus verlässlichen Quellen - unter anderem von einem BBC-Reporter vor Ort - habe er seither erfahren, dass zwischen dem 10. und 13. März Tibeter aus dem Ausland nach Lhasa gelangt seien, sagte der Dalai Lama. Diese seien für den Gewaltausbruch verantwortlich.

Der Dalai Lama appelliert an die internationale Gemeinschaft, sich selber einen Eindruck über die Lage im Tibet zu verschaffen. Die Medien sollten die chinesischen Angaben zu den Unruhen vom letzten Jahr vor Ort nachrecherchieren. Samdhong Rinpoche, der Präsident der tibetanischen Exilregierung, erklärte, dass die Namen von 200 Toten bekannt seien. Er vermute aber, dass es über 1.000 Tote gegeben habe und 4.000 Personen zurzeit immer noch im Gefängnis sitzen. (APA/sda)