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Bank-Austria-Chef Erich Hampel sprich von einem "widerstandsfähigem operativen Geschäft".

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Wien - In Zeiten der Krise tragen die Leute ihr Geld lieber zur Bank, als es auszugeben. Von diesem Trend hat die Bank Austria profitiert. Im ersten Halbjahr sind die Kundeneinlagen um eine Milliarde Euro auf 96,2 Mrd. Euro gestiegen. Der Fokus auf das klassische Kundengeschäft "macht sich nachhaltig bezahlt", sagt Bank-Austria-Chef Erich Hampel.

In Fahrt gekommen ist in den vergangenen Monaten aber auch wieder das Investmentbanking, das nach einem Minus von 36 Mio. Euro im Vorjahr jetzt wieder schwarze Zahlen (391 Mio. Euro) geschrieben hat. Das liegt laut einem Bank-Sprecher vor allem am bislang gut gehenden Anleihen- und Zinsgeschäft. Aber auch Bewertungsgewinne aufgrund des sich erholenden Marktes würden sich im positiven Ergebnis des Investmentbankings widerspiegeln.

Kostensenkung, Jobabbau

In Summe ist damit das Betriebsergebnis der Bank, die zur italienischen UniCredit-Gruppe gehört, in den ersten sechs Monaten auf ein Rekordniveau von 2,02 Mrd. Euro gestiegen, was eine Steigerung von 51,3 Prozent bedeutet.

Erreicht werden konnte das laut der Bank durch eine "Steigerung der Erträge" aber auch "durch Verringerung der Aufwendungen". Die Betriebsaufwendungen wurden um 5,6 Prozent gedrosselt - auf 1,79 Mrd. Euro. Das sei auf kostengünstigere Prozesse zurückzuführen aber auch auf "überregionale Synergien" und freilich Personalabbau, der hauptsächlich im Rahmen der Integration der neuen Tochterbanken in er Ukraine und in Kasachstan erfolgt sei. In der Region Zentral- und Osteuropa wurden 2500 Stellen gestrichen, in Österreich waren es 62.

An ein Ende der Finanzkrise ist aber nicht zu denken - die Risikokosten wurden wegen dem "anhaltend schwachen Konjunkturverlauf" (Hampel) auf eine Milliarde Euro verdreifacht. Damit soll der mögliche Ausfall von Krediten in Österreich und Osteuropa abgefedert werden. Die Belastung durch die Risikovorsorge werde durch das operative Ergebnis getragen - bleibt unter dem Streich ein Nettogewinn von 833 Mio. Euro - nach 1,05 Mrd. Euro im Halbjahr 2008

In Osteuropa haben im ersten Halbjahr alle Töchter einen Gewinn abgeliefert. "Keine unserer Töchter hat einen Verlust ausgewiesen", sagt ein Bank-Sprecher.

Die BA-Mutter UniCredit hat im Halbjahr einen Nettogewinn von 937 Mio. Euro eingefahren. Damit hat die größte italienische Bank um zwei Drittel weniger verdient als in den ersten sechs Monaten 2008. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Printausgabe, 5.8.2009)