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Eine Gesamtschule in der "Differenzierung gelebt und wirklich umgesetzt wird", kann sich ÖAAB-Generalsekretärin Beatrix Karl vorstellen.

Foto: APA/Schlager

ÖAAB-Generalsekretärin Beatrix Karl plädiert für ein bundesweit einheitliches Dienstrecht für alle Lehrer, für eine einheitliche Lehrerausbildung an den Universitäten und für mehr Ganztagsschulen. Details will der ÖAAB im Rahmen eines neuen Bildungskonzepts erarbeiten, an dem übrigens auch ihr Amtsvorgänger Werner Amon mitwirken soll. Noch nicht festlegen will sich Karl, was die ÖVP-intern umstrittene Gesamtschule angeht. Sie selbst gilt als Befürworterin des Modells, will nun aber die Evaluierungsberichte über die ersten Schulversuche abwarten.

Das Dienstrecht der Lehrer will Karl ebenso vereinheitlichen, wie ihre Ausbildung. Die pädagogischen Hochschulen sollten dafür stärker mit den Universitäten zusammenarbeiten. Außerdem sollte es aus Sicht der ÖAAB-Generalsekretärin gerade in Städten mehr Ganztagsschulen geben. "Wo ein Bedarf nach Ganztagsschulen besteht, muss man das realisieren. Und mit Ganztagsschule meine ich, dass das nicht eine reine Aufbewahrung ist", so Karl. Es gehe darum, Unterricht, Freizeit und Zeit für Lernen in sinnvollen Blöcken auf den Tag zu verteilen und nicht um bloße Nachmittagsbetreuung.

Förderung entscheidend - nicht Schultyp

Keine Festlegung der neuen ÖAAB-Generalsekretärin gibt es vorerst in Sachen Gesamtschule. Ihr sei vor allem die "innere Differenzierung" an den Schulen wichtig, betont Karl - also die Möglichkeit, Talente zu fördern und auf schwache Schüler gesondert einzugehen. Ob das an einer Hauptschule, einem Gymnasium oder einer Gesamtschule passiere, sei nicht entscheidend: "Wenn eine Gesamtschule nur darin besteht, dass man die Schüler zusammenwürfelt, dann ist das eine schlechte Gesamtschule, aber wenn Differenzierung gelebt und wirklich umgesetzt wird, dann ist das eine gute Gesamtschule."

Um Berufstätigen die Weiterbildung zu erleichtern, will Karl außerdem das vom ÖAAB vorgeschlagene "Zeitwertkonto" wieder aufs Tapet bringen. Dort könnten Arbeitnehmer ihre Überstundenzuschläge einige Jahre lang sammeln, um sie nach einer bestimmten Zeit als Freizeit zu konsumieren (also u.a. für Weiterbildung). Der Job fürs Leben werde "immer seltener werden", argumentiert Karl. Hier müsse man für "möglichst fließende Übergänge" zwischen den einzelnen Jobs sorgen. (APA)