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Haggis einen Schritt vor der Vollendung: Der Schafsmagen ist mit Innereien, Gewürzen und Hafermehl gefüllt - jetzt muss er noch für drei Stunden ins kochende Wasser.

Foto: AP Photo/Martin Cleaver

London - Haggis: Er mag geschmacklich nicht jedermanns Fall sein, aber er ist so schottisch, wie es überhaupt nur geht - oder etwa nicht? Die englische Historikerin Catherine Brown behauptet in einem Interview mit dem "Daily Telegraph", die Schotten würden die Erfindung der aus Innereien gefertigten Wurst-ähnlichen Speise (im Deutschen gibt es dafür keine direkte Entsprechung) fälschlicherweise für sich reklamieren - in Wirklichkeit stamme sie aus England.

Sie habe nämlich ein Haggis-Rezept in einem Buch mit dem Titel "The English Hus-Wife" entdeckt, das aus dem Jahr 1616 stammt. Der erste schriftliche Hinweis auf schottischen Haggis stamme hingegen erst aus dem Jahr 1747. Für Brown gibt es keinen Zweifel: Der einst von Schottlands Nationaldichter Robert Burns gepriesene Haggis ist "ursprünglich ein englisches Gericht". Die Erkenntnisse der Historikerin werden noch in dieser Woche in einer Dokumentation im schottischen Fernsehen präsentiert - man darf gespannt auf die Reaktionen sein. (APA/red)