London - Die britische Großbank Barclays hat dank des Investmentbankings in der Finanzkrise ihren Gewinn im ersten Halbjahr steigern können. Bis Ende Juni verdiente die Bank vor Steuern 2,98 Mrd. Pfund (3,5 Mrd. Euro), acht Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte. Grund war vor allem ein gutes Ergebnis in der Investmentbanking-Sparte Barclays Capital, die ihren Gewinn auf 1,05 Mrd. Pfund verdoppeln konnte.

Das Geschäft mit Privatkunden lahmte jedoch weiter - dort brach das Ergebnis um mehr als die Hälfte auf 268 Mio. Pfund ein.

Barclays hatte im Gegensatz zu anderen britischen Banken in der Finanzkrise keine Staatshilfen in Anspruch nehmen müssen. Das erklärt auch die Steigerung im Investmentbanking. Die Summe der Abschreibungen und der Risikovorsorge für faule Kredite sei von 2,45 Mrd. auf 4,56 Mrd. Pfund gestiegen, berichtete das Unternehmen.

Barclays-Chef John Varley rechnet trotz des weiter "schwierigen Umfelds" auch für das Gesamtjahr mit schwarzen Zahlen. "Die Entwicklung im ersten Halbjahr ist dafür ein guter Start." Barclays geht davon aus, dass die Gefahr von Kreditausfällen im zweiten Halbjahr zurückgehen wird, die Abschreibungen dürften sich aber ähnlich entwickeln wie in der ersten Jahreshälfte. (APA)