Linz - Der Spatenstich für die Mühlviertler Schnellstraße (S10) ist Samstagnachmittag im Gemeindegebiet Unterweitersdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung erfolgt. Es handelt sich um das derzeit österreichweit größte Bauprojekt der Asfinag. Die S10 soll einmal Teil einer leistungsfähigen Straßenverbindung von Linz nach Prag werden.

Der jetzt begonnene 22 Kilometer lange Südabschnitt, der an das Ende der bestehenden Mühlkreisautobahn A7 bei Unterweitersdorf anschließt und nördlich von Freistadt endet, wird mit 739 Mio. Euro veranschlagt. Die Gesamtfertigstellung ist bis 2015 geplant, Teile - darunter die Umfahrung Freistadt - sollen schon 2013 befahrbar sein.

Einst war geplant, die A7 bis zur Staatsgrenze zu bauen. Nicht zuletzt aus Umweltgründen sowie mit dem Argument des zu geringen Verkehrsaufkommens ist dies verworfen worden. Nun soll eine Schnellstraße vierstreifig mit einem zusätzlichen Abstellstreifen und einer Betonleitwand als bauliche Mitteltrennung errichtet werden. Mehr als 40 Prozent der Trasse verlaufen in je vier Tunnel und Unterflurtrassen. Dazu kommen noch etliche Brückenbauwerke.

Für die Weiterführung der S10 von Freistadt Nord bis zur Staatsgrenze bei Wullowitz soll noch ein wirtschaftliches Ausbaukonzept erstellt werden. Der Baubeginn für den Nordabschnitt hänge einerseits von den Ausbauplänen auf tschechischer Seite und andererseits vom Fertigstellungszeitpunkt des Südabschnitts ab, hat der für den Straßenbau zuständige Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl (V) erklärt.

Autobahngegner befürchten durch den Bau der S10 und in weiterer Folge des Westringes (A26) in Linz eine Transitlawine. Sie haben erst am vergangenen Donnerstag neuerliche rechtliche Schritte gegen die S10 angekündigt. Vertreter der Oberösterreichischen Landesregierung und Verkehrsministerin Doris Bures (S) haben bei einem Treffen im Frühjahr in in Linz vereinbart, dass der seit Jahren geplante Ausbau der Summerauerbahn bis Ende 2015 - und damit zeitgleich mit der S10 - fertiggestellt sein soll, um Schiene und Straße gleiche Chancen zu bieten. (APA)