Ob die Inschrift in aramäischer Sprache ist, darüber sind sich die Wissenschafter noch nicht einig.

Jerusalem - Archäologen haben bei Grabungen nahe dem Zionstor in Jerusalem ein einzigartiges Gefäß aus Stein aus dem ersten Jahrhundert nach Christus entdeckt. Was den Fund so speziell macht, ist eine zehnzeilige Inschrift.

Die Schrift sei gut erkennbar, stelle die Wissenschafter allerdings noch vor ein Rätsel, erklärte der Archäologe Shimon Gibson von der Universität von North Carolina in Charlotte, USA. Der Forscher meint, es handle sich um aramäische Sprache, andere Fachleute widersprechen und halten es für möglich, dass der Text hebräischer Sprache ist.

Monate der Übersetzung

Ein Expertenteam habe sich bereits daran gemacht, die Zeilen zu übersetzen, doch es werde vermutlich noch Monate dauern, bis der Sinn hinter den schwer zu entschlüsselnden Zeichen erkennbar werde. "Es ist, als hätte man handgeschriebene Briefe der Großeltern entdeckt", meint der Archäologe.

Wahrscheinlich sei das Gefäß für Reinigungsrituale verwendet worden, glaubt Gibson. Schriftliche Zeugnisse aus dieser Zeit sind sehr selten, daher erhoffen sich die Forscher aus der Übersetzung dieses Textes wertvolle Erkenntnisse. (red)