Porträt des Künstlers als großer Mann: Lian Lunsons Doku über Leonard Cohen.

Foto: Das Kino

So etwa Mitte der 1980er-Jahre war der kanadische Sänger-Songschreiber und Schriftsteller Leonard Cohen beim breiten Publikum in Vergessenheit geraten. Dabei hatte der Poet keine zwei Dekaden davor mit "Suzanne", "Marianne" oder "Lover Lover" Welthits verbucht, vom Roman Beautiful Losers gingen fast eine Million Exemplare über den Ladentisch. Einige Postpunk-Musiker ließen sich vom Barden mit der dunklen und traurigen Stimme aber doch inspirieren.

Vor allem Nick Cave, der im Januar 2005 in der Oper von Sydney zugegen war, um sich vor Cohen musikalisch zu verbeugen. Neben Linda Thompson, Laurie Anderson oder den McGarrigle-Schwestern trat auch eine jüngere Generation mit Neuinterpretationen von Songs des Meisters der skeptischen Melancholie auf: u. a. Jarvis Cocker, Rufus und Martha Wainwright (deren Frau Mama ja Kate McGarrigle ist), Antony, Beth Orton.

Das Konzert wurde von der australischen Regisseurin Lian Lunson aufgezeichnet und Teil ihres Films "Leonard Cohen: I'm Your Man", in dem die Tributzoller sowie der Protagonist selbst zwischendurch zu Wort kommen. Dazu gibt es Heimvideos und am Ende einen Auftritt Cohens mit U2 in New York. Einmalige Sondervorstellung samt Einführung durch Bernhard Flieher. (dog / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.7.2009)