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Siegel sucht den Macho.

Foto: dpa/Stache

Das Sommerloch ist schwer zu stopfen und die daraus geborenen Formate sind noch schwerer zu ertragen. Trotzdem schmerzt die erste deutsche Promi-Kuppelshow auf ProSieben gleich mehrfach. "Giulia in Love?!" schließt nicht nur an notgeile MTV-Shows à la "Flavor of Love" an, in der schon der Public-Enemy-Frontmann sein Liebesglück probierte, sondern spinnt sich rund um eine der penetrantesten Borderline-Persönlichkeiten der Z-Prominenz: Giulia Siegel.

Schon der letzte bissige TV-Auftritt der selbsternannten D-Jane und Silikonträgerin im RTL-Dschungel hatte hohes Fremdschäm-Potenzial. Jenseits des Schuldner-Camps sicherte sie sich ihr Giftspritzenimage und den Klatschspalten-Platz mit Hasstiraden gegen ähnlich gescheiterte Existenzen des Promizirkus. Und jetzt das: Giulia will geliebt werden. Und noch schlimmer: Es gibt Männer, die das auch wollen.

Schon in der ersten Folge verpasste die geschiedene Mutter von drei Kindern mit ihrer Traummann-Beschreibung der Frauenbewegung einen Stiletto-Tritt. Einen Macho suche sie, der nach der Arbeit sein Bierchen trinkt und sie in Ruhe in ihrem Lebensraum, der Küche, rotieren lässt. Dieser Bitte kamen elf Kandidaten nach, die aufgrund ihrer attraktiven Ecken und Kanten in eine Villa interniert wurden und nun um die Gunst einer offensichtlich unangenehmen Persönlichkeit buhlen dürfen.

Da wäre zum Beispiel Hartmut, der Harte, der es mag, wenn "Frauen mit den Augen ficken", oder Benjamin, das Landei, der kaum eine Gabel halten kann. Angesichts dieser schweren Entscheidung hätte die folgende Frage vieles vereinfacht: Warum hat sich Giulia Siegel nicht für den Segelturn mit Richard Lugner angemeldet? Ecken und Kanten hätte der jedenfalls. (Corrina Bauer/DER STANDARD; Printausgabe, 29.7.2009)