Zürich - Forscher der ETH Zürich arbeiten an einem Verfahren, mit dem sich Wirkstoffe zur Behandlung von Gefäßkrankheiten leichter finden lassen. Sie benutzen dazu die Kaulquappen des afrikanischen Krallenfrosches Xenopus.

Die Wissenschafter um Andre Brändli testeten 1.280 Substanzen an knapp eineinhalb Tage alten, durchsichtigen Xenopus-Kaulquappen, wie ETH Life, die Webzeitung der ETH Zürich am Dienstag berichtete. Weil die Haut der Kaulquappen durchlässig ist, konnten die Forscher die Substanzen einfach in die Flüssigkeit geben, in der die Tiere schwammen.

Danach untersuchten sie die Kaulquappen unter dem Mikroskop auf Veränderungen der Gefäßsysteme. Wie die Forscher im Fachmagazin Blood berichten, beeinflussten 32 der getesteten Substanzen die Gefäßbildung der kleinen Krallenfrösche. Einige wirken sowohl auf die Lymph- und Blutgefäße, andere nur auf eines der Gefäßsysteme.

Weniger kompliziert

Der Vorteil des neuen Systems ist laut den Forschern, dass mögliche Wirksubstanzen sofort in einem ganzen Tier getestet werden können. Das ist weniger kompliziert als heute übliche Verfahren. Zudem stoße man auch auf Substanzen, die erst in einem ganzen Organismus wirksam werden und daher im Reagenzglas nicht entdeckt würden.

Laut dem Bericht haben bereits verschiedene in- und ausländische Pharmafirmen ihr Interesse am neuen Testverfahren bekundet. Illusionen machen sich die Forscher aber keine: Auch mit dem schnellen Verfahren bleibt der Weg zur Zulassung neuer Medikamente weit und steinig. (red/APA)