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Zerplatzt wie eine Seifenblase ist der Traum von der verfügbaren Luft für leere Fahrradpneus.

Foto: REUTERS/Eric Thayer

Der markiert die Mitte des siebten Bezirks: Boboland - und Wiens erster "grüner" Bezirk. Hier tut Politik gut dran, Radfahrer zu hätscheln. Also steht in der Mitte des Platzes Wiens erste Radlufttankstelle.

Die, erklärte Frau N., wurde vor einem Jahr eröffnet. Feierlich. Politiker sprachen über Radverkehr und seine Steig- und Förderung - und die dafür nötige Infrastruktur: Bald, hieß es, würden dem chromblitzenden Designerstück "Heklucht" der Niederländer Jeroen Bruls und Krijn Christiaansen weitere schick-urbane Servicestellen folgen.

Den Rest, sagte Frau N., beobachte man dann am, besten vom orientalischen Kaffeehaus aus: Die Luft-Tanke kennen viele Stadtradler. Alle paar Minuten dockt einer an. Manche schieben Bikes mit leeren Pneus eigens hierher. Und schieben umso grantiger wieder ab. Die Pumpe ist außer vorhanden nur eines: kaputt. Seit Monaten, sagt Frau N. Und: Zuständig für das Ding sei natürlich keiner jener, die genau hier vor einem Jahr groß trompetet hätten.

Aber dadurch, meint Frau N., sei die öffentliche Pumpe in Boboland für sie mittlerweile Symbol und Manifest der real existierenden Radverkehrspolitik - eine glänzende Hülse, die nicht kann, was sie vorgibt zu tun: Druck machen nämlich. Aber gut ausschauen gehe sich trotzdem allemal noch aus. (Thomas Rottenberg/DER STANDARD/Automobil/24.7.2009)