Indiana Jones und der Stab der Könige, LucasArts. Für PS2, Wii, NDS, PSP, circa 55 Euro, ab 12.

Ghostbusters, Sony für PS2 (€ 30,-), PS3 (€ 60,-). Xbox, PC im Herbst, ab 12.

Das Konzept klingt verführerisch. Man könnte doch die Welt, die ein Spielfilm mit einigem finanziellen und kreativen Aufwand schafft, als Videospiel fortführen und ihr eine neue, interaktive Dimension hinzufügen. Eine Chance, welche die filmfixierten Entertainmentriesen bisher fast immer vergaben. Große Ausnahme war bisher Star Wars-Franchise, das durch Entwickler LucasArts seit Beginn der Videospielgeschichte eine Unmenge an digitaler Unterhaltung auf PC und Konsolen brachte.

Indiana

Zwei Spiele, die in letzter Zeit erschienen, rudern ebenfalls gegen den Strom öder Filmumsetzungen: Indiana Jones, Lucas' zweites Franchise, das auch schon auf glorreiche Point-and-click-Adventures in den 90ern zurückblickt, bekam mit dem "Stab der Könige" eine Action-Fortsetzung für Konsolen. Der Versuchung, endlich mit der Wii-Bewegungssteuerung Indys Peitsche knallen zu lassen, wurde nachgegeben.

Heraus kam ein halbwegs ausgewogener Titel, der die Story ohne viel Federlesens in eine Abfolge von Box- und Peitschenkämpfen, Schießereien und geschicklichkeitsfordernden Flugepisoden umsetzt. Besondere Freude verschaffen die Prügeleien per Wii-Controller, der zwar manche Gesten nicht ganz richtig versteht, aber im Indy-Style Haken austeilen und von herumliegenden Besen bis Billardkugeln alles zum Draufhauen verwenden lässt. Natürlich auch die Peitsche.

Ghostbusters

An gutes altes Blockbusterkino erinnert auch "Ghostbusters. The Video Game". Autoren (wie bei den Filmen Harold Ramis und Dan Aykroyd) und Entwickler gaben sich Mühe, den Kult geradlinig und verlustfrei weiterzuführen und bis zum authentischen Geistereinfangen mit Falle und Protonenstrahl möglichst viele Wiedererkennungswerte hineinzupacken. Der Marshmallow-Mann darf neben den Original-Schauspielern genauso wenig fehlen wie Hausgeist Slimer. Auch der schräg-larmoyante Humor der Vorlage feiert ein Comeback, wenn auch nicht in alter Frische.

Ghostbusters bleibt einer der bisher interessantesten Ansätze, Kinoerfolg ins Spielereich zu transferieren, auch wenn die Games noch immer die viel kleineren Brüder der Filme bleiben, wachsen sie heran. (Alois Pumhösel, DER STANDARD/Printausgabe, 24.7.2009)