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In Rappoltenkirchen in Niederösterreich knickte der Sturm nicht nur Bäume um. Selbst Strommasten hielten den schweren Unwettern nicht stand.

Foto: APA/FF RAPPOLTENKIRCHEN/ALBRECHT

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Hagelkörner, so groß wie Hühnereier kamen in Lofer (Sbg) in der Nacht auf Freitag vom Himmel.

Foto: AP/Joensson

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Ein vom Hagel zerstörtes Auto am Freitag in St. Florian (Oberösterreich).

Foto: APA/Kerschbaummayr, Reichöhr

Entwurzelte Bäume behinderten auf vielen Straßen des Landes den Verkehr. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Foto: BFV Liezen/Schlüßlmayr

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Ein abgedecktes Dach am Freitag in St. Florian.

APA: Kerschbaummayr

Dieses Bild aus Wien-Währing von Donnerstagabend sandte uns User Mario Müllner.

Foto: Mario Müllner

Linz/Salzburg/Wien - Auch am Samstag waren in Oberösterreich nach den schweren Unwettern in der Nacht auf Freitag weitere Aufräumarbeiten voll im Gang. Zwölf Feuerwehren waren Samstagvormittag bei Aufräumarbeiten im Einsatz, so das Landesfeuerwehrkommando.

Die Feuerwehr musste besonders im Bezirk Braunau am Inn zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Zudem waren die Helfer im Bezirk Linz-Land, Wels-Land und Vöcklabruck tätig, um die Schäden zu beseitigen und Dächer provisorisch abzudecken.

Auch im Salzburger Flachgau sind die Aufräumarbeiten nach dem Unwetter von Donnerstagabend mit Hochdruck weitergegangen. Am stärksten betroffen waren im nördlichen Teil die Gemeinden Lamprechtshausen, Bürmoos, St. Georgen und Michaelbeuern, die von der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung zum Katastrophengebiet erklärt wurden. Feuerwehr und Bundesheer waren in der Nacht und am Vormittag voll im Einsatz.

Apokalyptische Atmosphäre

Gespenstische Tageshelle um 22.30 Uhr, klirrende Fensterscheiben, abknickende Bäume - der Donnerstagabend sorgte in einigen Teilen Österreichs für apokalyptische Atmosphäre. Tagsüber waren die Temperaturen auf fast 38 Grad gestiegen, umso heftiger waren die Unwetter, die anschließend niedergingen. Rekordverdächtig viele Blitze, Hagelgewitter und Orkanböen von bis zu 137 km/h hinterließen Spuren der Verwüstung. Nur Kärnten kam gänzlich regenfrei durch die Nacht.

Besonders intensiv tobten sich drei Gewitterzellen aus: Eine zog über den Großraum Kufstein (Tirol), die zweite erstreckte sich von Braunau über Vöcklabruck bis nach Wels, die dritte fegte von Tulln via Wien ins Marchfeld. Heftige Windböen, Starkregen und Hagelschlag zogen von Salzburg über Oberösterreich bis nach Niederösterreich und Wien und richteten schwere Schäden noch nicht abschätzbaren Ausmaßes an. In Wien wurde ein Mann von einem herabstürzenden Ast in einem Gastgarten lebensgefährlich verletzt. Tausende Feuerwehrleute mussten Straßen frei räumen, Keller leer pumpen oder Häuser provisorisch abdecken. Hagelkörner durchlöcherten Hausdächer, Äste wurden abgerissen, Bäume entwurzelt und Keller überflutet. Es kam zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Die Hagelversicherung hat am Freitagnachmittag die Schadensbilanz der Unwetter für die Landwirtschaft deutlich nach oben korrigiert. Demnach wurde der Gesamtschaden mit 20 Mio. Euro beziffert, mehr als 60.000 Hektar Fläche wurden vom Hagel geschädigt.

Salzburg: Flachgau ist Katastrophengebiet

In Salzburg dürfte der entstandene Sachschaden beträchtlich sein. Am stärksten betroffen war der nördliche Flachgau, wo die Gemeinden Lamprechtshausen, Bürmoos, St. Georgen und Michaelbeuern von der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung zum Katastrophengebiet erklärt wurden. Tennisballgroße Hagelkörner und heftige Sturmböen verursachten in diesen Gemeinden zahlreiche Beschädigungen an Häusern und Kraftfahrzeugen, meldete die Polizei. Fünf leicht verletzte Personen wurden nach Angaben des Roten Kreuzes und im Krankenhaus Oberndorf und Salzburg versorgt. 

Eine mächtige Gewitterfront mit Hagel und starkem Regen zog vom Chiemsee über den Flachgau hinweg. Kurz vor 20.00 Uhr ging in Bürmoos der erste Notruf bei der Feuerwehr ein. Die Feuerwehr war im Bundesland Salzburg mit über 1.200 Personen bei rund 365 Notfällen im Einsatz. Abgedeckte Dächer mussten mit Folien abgedichtet und die gröbsten Schäden beseitigt werden.

Zehn Minuten Dauerhagel

Gegen 20.40 Uhr ging im unteren Saalachtal (Pinzgau) in den Gemeinden Unken, Lofer, St. Martin bei Lofer und Weißbach bei Lofer ein schweres Hagelgewitter nieder, das ca. zehn Minuten andauerte und schwere Schäden verursachte. So war die Fahrbahn der Pinzgauer Straße (B311) teilweise durch herabgefallene Äste für kurze Zeit unpassierbar bzw. nur erschwert passierbar. Im Loferer Hochtal wurden Einrichtungen des österreichischen Bundesheeres durch auf Gebäude und Zäune niederfallende Bäume schwerst in Mitleidenschaft gezogen und die Zufahrtsstraße dorthin verlegt.

In Saalfelden (Pinzgau) wurden infolge eines starken Sturmes und Windböen mit ca. 80 bis 100 km/h Bäume entwurzelt, und die Hochkönigstraße (B164) wurde durch einen umstürzenden Baum blockiert. Auch ein entwurzelter und umgestürzter Baum blockierte im Bereich Marzon und Wiesing die Pinzgauer Straße (B311). Die B164 und B311 waren für ca. eine halbe Stunde für jeden Verkehr gesperrt. Durch abgeknickte Äste wurde in Saalfelden, Ortschaft Lenzing, eine 30 KV-Leitung von der Salzburger AG beschädigt, und ein Teil der Ortschaft Lenzing war für kurze Zeit ohne Strom. Der Schaden konnte rasch von Mitarbeitern der Salzburger AG behoben werden.

Gegen 21.30 Uhr kam es in Dienten am Hochkönig im Bereich des Berges "Klingspitz" vermutlich durch Blitzschlag zu einem Waldbrand, der an zwei Stellen entfacht wurde. Die Feuerwehren löschten die Flammen durch einen Pendelverkehr von Tanklöschfahrzeugen.

Oberösterreich besonders stark betroffen

Schlimmer noch erwischte es das Bundesland Oberösterreich. In Feldkirchen bei Mattighofen wurde ein 51-jähriger Feuerwehrmann schwer verletzt. Er brach bei dem Versuch, ein beschädigtes Dach abzudecken, ein und stürzte vier bis fünf Meter in die Tiefe. Drei Personen mussten ins Spital, weil sie von faustgroßen Hagelkörnern getroffen worden waren.

Zehn Millionen Euro Schaden dürften die Unwetter alleine an landwirtschaftlichen Flächen und bei Gärtnereien angerichtet haben. Etwa 40.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche dürften betroffen sein. Rund 9.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom.

Wie Landes-Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Wolfgang Kronsteiner erläuterte, wurde vor allem der Bezirk Braunau von schwerem Hagelschlag heimgesucht. Auf einer Fläche von 70 Quadratkilometern wurden Dächer beschädigt und oft auch durchlöchert, zahlreiche Fenster zerbrachen.

Ähnliches, wenn auch in geringerem Ausmaß, wurde auch aus den Bezirken Wels/Land, Linz/Land, Perg und Vöcklabruck gemeldet. Zahlreiche Unterführungen waren infolge Überflutung unpassierbar, auch zahlreiche umgestürzte Bäume versperrten den Verkehrsteilnehmern die Straßen. Die Westautobahn A1 war im Bezirk Wels/Land sogar zeitweise gesperrt. In Frankenburg (Bezirk Vöcklabruck) wurde die erst vier Wochen alte Fassade des Gemeindeamts vom Hagel durchlöchert. Am Linzer "Lido", dem Pichlingersee, ist in den kommenden Tagen nur eingeschränkter Badebetrieb möglich, weil in den Bäumen zahlreiche lockere Äste hängen und die Zufahrtstraße blockiert ist. Insgesamt waren in Oberösterreich 4.500 Feuerwehrmänner im Einsatz, am Freitagvormittag waren es immer noch mehr als 600.

Schwere Schäden in Tirol

Verwüstungen gab es auch in Tirol. Hauptbetroffen von den Unwettern waren die Bezirke Kufstein und Kitzbühel im Tiroler Unterland. Die Inntalautobahn (A12) Richtung Osten wurde im Bereich Langkampfen zeitweise gesperrt.

In Kufstein wurden laut Polizei zwei Einfamilienhäuser und das Dach einer Firma in Unterlangkampfen abgedeckt. Bis in die Morgenstunden blieb die Hinterthierseestraße (L30) auf ihrem gesamten Verlauf gesperrt. Wegen Überflutung wurde außerdem eine Unterführung in Kufstein gesperrt. Sieben Leichtverletzte wurden im Bezirkskrankenhaus in Kufstein behandelt. Hagelkörner hatten ihnen Platzwunden am Kopf zugefügt. Sie konnten nach einer ambulanten Behandlung wieder entlassen werden. Im Bezirk Kitzbühel traf es die Gemeinden Kirchdorf, Erpfendorf und Waidring am härtesten. In Waidring fiel ein Baum auf einen Sattelschlepper und beschädigte ihn schwer.

Orkanartige Stürme in der Steiermark

In der Obersteiermark haben die Unwetter in der Nacht auf Freitag großen Sachschaden angerichtet. Besonders stark betroffen war der Bezirk Liezen, in dem zahlreiche Straßen und die Bahnstrecke zwischen Haus und Schladming durch umgestürzte Bäume blockiert wurden. Schäden gab es im Bezirk Mürzzuschlag. Rund 250 Feuerwehrleute waren in Liezen im Einsatz, hieß es am Freitag vom Bezirksfeuerwehrverband.

Gegen 21.45 Uhr wurde in Öblarn die erste Feuerwehr alarmiert. Danach ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb einer Stunde wurden im Bezirk Liezen 13 weitere Freiwillige Feuerwehren alarmiert. Von Windwurf betroffen waren u.a. die B146 zwischen Hieflau und Ardning, die B320 zwischen Liezen und Schladming, die B75 zwischen Irdning und Donnersbach, die B145 zwischen Bad Mitterndorf und Bad Aussee und die L740 zwischen Liezen und Lassing. Nach Angaben der Sicherheitsdirektion konnten die Sperren rasch beseitigt werden. Auch die Bahnstrecke nach Bischofshofen war um Mitternacht wieder befahrbar.

Durch den Sturm wurden auch Hausdächer, Stromleitungen und Autos beschädigt. Im LKH Rottenmann kam es zu einem Wassereinbruch im Keller und im Fahrstuhlschacht. Da nur derzeit nicht genutzte Räume der Ambulanz betroffen waren, sei der Sachschaden nicht groß, hieß es am Freitag von der Betriebsdirektion.

Auch im Bezirk Mürzzuschlag sorgten starke Sturmböen für großen Sachschaden. In Veitsch stürzten nach Auskunft der Polizei rund 15 Bäume auf die L102. Auf einem Firmenabstellplatz in der Nähe wurden drei beladene Sattelanhänger beschädigt.

Ein Schwerverletzter in Wien

In Wien und Niederösterreich hielten sich die Schäden durch Hagel in Grenzen, jedoch mussten auch hier Straßen, Stromleitungen und teilweise auch Häuser von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen befreit, Bahnunterführungen und Keller ausgepumpt werden. Ein 32-Jähriger ist in Wien-Floridsdorf lebensgefährlich verletzt worden. Nach Angaben der Rettung wurde der Mann nach 22.00 Uhr an der Alten Donau in einem Gastgarten von einem Ast getroffen. Er erlitt eine Gehirnblutung, zahlreiche Wirbelbrüche, die zumindest eine Querschnittslähmung nach sich ziehen dürften, sowie einen Bruch des Gesichtsknochens.

Das Dach des Geriatriezentrums Donaustadt wurde bei dem Unwetter teilabgetragen. Teile des Dachstuhls waren zu Boden gestürzt. Verletzt wurde jedoch niemand. Für den Sanierungszeitraum über das Wochenende muss nun ein Notdach errichtet werden.

Auch Wiens Grünflächen blieben nicht verschont. In vielen Parkanlagen und Alleen richtete das Unwetter zum Teil massive Sturmschäden an. Die städtischen Gärtner sind im Großeinsatz. Rund 1.000 Mitarbeiter sind mit dem gesamten Maschinenpark ausgerückt, um abgebrochenes Astwerk, Laub und umgestürzte Bäume zu zerkleinern, abzutransportieren und zu kompostieren. Der Donaupark musste sogar teilweise gesperrt werden, hieß es in einer Aussendung der zuständigen Magistratsabteilung 42. Vor allem die älteren Pappeln im Bereich der Arbeiterstrandbadstraße seien zum Teil geknickt worden, große Äste abgebrochen. Die Sperren können noch bis Mitte kommender Woche dauern. Auch in anderen Parks kann es noch zu kleineren Absperrungen kommen.

In Mitleidenschaft gezogen wurden auch Teile der Wiener Landwirtschaft. Das Ausmaß des Schadens stehe jedoch noch nicht fest, hieß es aus dem Büro der zuständigen Umweltstadträtin Ulli Sima (S). Die Stadt werde die betroffenen Bauern jedenfalls nicht alleine im Regen stehen lassen, wurde via Aussendung Unterstützung versprochen.

Die Wiener Berufsfeuerwehr zählte bis kurz vor 4.00 Uhr früh 414 Einsätze wegen des Unwetters. Die meisten Einsätze waren in Wien-Döbling wegen der umgestürzten Bäume notwendig. Teilweise wurden hier Straßenbahn-Oberleitungen und andere oberirdische Stromleitungen beschädigt. Neben der Feuerwehr war deswegen auch die MA 33 im Einsatz, die für das Beleuchtungsnetz zuständig ist. Das Ausflugsschiff MS Admiral Tegethoff ist an das Ufer getrieben worden und auf Grund gelaufen. Das Schiff schlug laut Polizei Wien leck, die 250 Passagiere konnten unverletzt an Land gebracht werden.

Niederösterreich: Feuerwehren im Dauereinsatz

Rund 300 Feuerwehren mit 3.800 Mitgliedern waren in Niederösterreich im Einsatz, berichtete die Feuerwehrsprecher Thomas Neuhauser am Freitag. Schwere Verwüstungen gab es vor allem in den Bezirken Tulln, Gänserndorf und St. Pölten. Der heftige Sturm mit Böen bis zu 140 km/h entwurzelte Bäume und brachte Baugerüste und Plakatwände zum Einsturz. Auch zahlreiche Häuser wurden beschädigt, Keller mussten ausgepumpt werden. Rund 50.000 Haushalte im ganzen Bundesland waren vorübergehend ohne Strom.

In Sieghartskirchen (Bezirk Tulln) wurde die Katastralgemeinde Kogl heuer bereits zum vierten Mal von Überschwemmungen heimgesucht. Mehrere Hausdächer wurden dort durch umstürzende Bäume zerstört. In den Bezirken Korneuburg und Mödling kam es nach Blitzschlägen zu Trafobränden. In Siebenberg (Bezirk Zwettl) löste ein Blitzschlag einen Waldbrand aus, in Elsern (Bezirk Horn) brannte ein Wirtschaftsgebäude.

Zwischen Rappoltenkirchen (Bezirk Tulln) und Tullnerbach (Bezirk Wien-Umgebung) stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto mit zwei Insassen. Die Feuerwehr benötigte über eine Stunde um sich mit Hilfe von Motorsägen und Traktoren zu den Verletzten durchzukämpfen. Menschenrettungen mussten auch in zwei Unterführungen in Klosterneuburg und Purkersdorf (beides Bezirk Wien-Umgebung) durchgeführt werden. Dort steckten insgesamt drei Pkw im Wasser fest, die Insassen wurden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht.

Freitagvormittag waren in Niederösterreich noch 60 Feuerwehren mit rund 700 Mann mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Alleine im Bezirk Gänserndorf waren noch 26 Feuerwehren im Einsatz.

Burgenland weitgehend verschont

Im Burgenland sind die österreichweit schweren Unwetter zwar eher harmlos ausgefallen, dennoch gab es im Norden zwischen 20 und 30 Feuerwehreinsätze. Besonders betroffen waren Rust, Mörbisch und Parndorf: Dort gab es entwurzelte Bäume und abgedeckte Dächer. Am Neusiedler See gerieten laut ORF Burgenland außerdem drei Boote in Seenot. Insgesamt waren rund zehn Feuerwehren im Einsatz, hieß es am Freitag von der Feuerwehralarmzentrale auf APA-Anfrage.

Zu Stromausfällen sei es zwar gekommen, hieß es von der BEWAG, dabei habe es sich jedoch um "keine Nennenswerten" gehandelt. Ausfälle in diesem Ausmaß gebe es genauso an einem "Normal-Tag". Das Wetter habe sich im Burgenland im Gegensatz zu anderen Bundesländern deutlich abgeschwächt.

Sturm in Vorarlberg

Auf einer Alpe des Bergs Kanisfluh im Gemeindegebiet von Au (Bregenzerwald) sind vier Alphütten abgedeckt worden. Heftige Sturmböen zogen der Gewitterfront voraus und beschädigten die aus Schindeln und Blech bestehenden Dächer. Die Feuerwehr deckte die Hütten behelfsmäßig mit Planen ab, so die Polizei. Die Höhe des entstandenen Schadens war vorerst nicht bekannt.

Insgesamt wurden die Vorarlberger Feuerwehren in den Abendstunden des Donnerstag zu 20 Einsätzen gerufen, hieß es bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Feldkirch (RFL). Dabei ging es meist um Keller, in die Wasser eingedrungen war, oder um das Wegräumen umgestürzter Bäume. Personen kamen bei den Unwettern nicht zu Schaden.

Blitzlichtgewitter

Im Osten Österreichs erreichten die Sturmböen bis zu 137 km/h (Tulln/Langenlebarn). Diese Geschwindigkeiten konnten durchaus mit jenen konkurrieren, die während den Orkanen "Kyrill", "Emma" oder "Paula" registriert worden waren. In Wien wurden von 21.30 bis 23.00 Uhr rund 200 Blitze registriert. Zum Vergleich: Messungen der vergangenen Jahre haben ergeben, dass sich in blitzreichen Monaten rund 600 Entladungen ereignen.

So bedrohlich die Szenerie auch gewirkt hat - für die Meteorologen auf der Hohen Warte war das Unwetter ein Glücksfall, zog es doch direkt über einige Messstationen hinweg. "32 Liter in 20 Minuten waren es bei uns", so Hohenwarter. "Solche Mengen haben wir höchstens alle 25 bis 50 Jahre."

Dabei zeigte sich der Donnerstag zu Beginn von seiner heißesten Seite. Mit 37,9 Grad lag Waidhofen a.d. Ybbs (NÖ) auf Platz eins, knapp dahinter Bad Goisern (OÖ) mit 37,3 Grad und Salzburg-Freisaal sowie Weyer (OÖ) mit je 36,9 Grad. Ganz schön drückend war es auch in Gmunden (36,8), Golling und Bad Aussee (je 36,7) sowie am Flughafen Salzburg (36,6) und in Bad Ischl (36,5). Weitere 25 Messstationen zeigten Temperaturen über 35 Grad an. (APA)