Der Teilchenbeschleuniger PETRA III aus der Luft.

Foto: Ed. Züblin AG

Hamburg - Mit dem für 225 Millionen Euro umgebauten Teilchenbeschleuniger PETRA III ist es Hamburger Physikern am Wochenende gelungen, sogenanntes brillantes Röntgenlicht zu erzeugen.

Diese Synchrotronstrahlung wird etwa der Untersuchung von Proteinen, Nanomaterialien und neuartigen Werkstücken dienen. "Damit steht die weltweit hellste Speicherring-Röntgenquelle für den Experimentierbetrieb zur Verfügung", teilte das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY am Montag in der Hansestadt mit. PETRA III ist den Angaben zufolge die leistungsstärkste Lichtquelle dieser Art.

Nach Tests der Messapparaturen soll der reguläre Forschungsbetrieb 2010 beginnen. Dann sollen rund um die Uhr bis zu 960 Teilchenpakete mit jeweils bis zu 10 Milliarden Positronen - den Antiteilchen der Elektronen - durch den 2,3 Kilometer langen Speicherring gejagt werden. Im April war das erste Teilchenpaket in den Beschleuniger eingeschossen worden.

Hochbrillante Synchrotronquelle

"Mit dem ersten Licht aus PETRA III erreichen wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg, den großen Bedarf der Wissenschaft für hochbrillante Synchrotronquellen zu erfüllen", sagte Prof. Helmut Dosch, der Vorsitzende des DESY-Direktoriums.

Um bei den Untersuchungen störende Erschütterungen möglichst weitgehend zu vermeiden, wurde eine 300 Meter lange, isoliert schwimmende Betonplatte gegossen, auf der bis zu 30 Experimente stattfinden können. Die Kosten für den Umbau des Beschleunigers - er wurde ursprünglich für die Teilchenphysik gebaut - wurden vom Forschungsministerium, der Stadt Hamburg und der öffentlich finanzierten Helmholtz-Gemeinschaft getragen, zu der das DESY gehört. (red/APA)