Schlaue Primaten im Weltraum gibt es nicht erst seit Planet der Affen. Im Zuge der Jubiläumssendungen zur Mondlandung vor 40 Jahren widmete der ORF am Sonntag auch einem echten Pionier in Sachen Weltraumerschließung eine Dokumentation: Der Schimpanse Ham wurde am 31. Jänner 1961 von der Nasa als Testpilot ins All befördert, um zu klären, ob Vergleichbares auch Menschen zumutbar ist.

Foto:ORF/Boreales/NASA.

"Der Affe im All" führte den Zuschauer im Stil eines Doku-Dramas mit nachinszenierten Szenen vor Augen, wie der Primat ins Cockpit einer Mercury-Rakete gelangte. Gerade noch lustig an einem Ast im Dschungel baumelnd, fand sich die arme Kreatur plötzlich bei diversen Labortests wieder.

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Die ziemlich hölzerne Rahmenhandlung erzählte aus der Perspektive seines Betreuers von der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Eine sehr zweckgerichtete Beziehung - immerhin sollte Ham wieder möglichst sanft auf der Erde landen. Die Kosmonautik hatte Hündin Laika bekanntlich nur mit einem Einfachticket auf ihre Mission geschickt.

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Die erbaulicheren Momente der Dokumentation liefert das Archivmaterial, bei dem man den Schimpansen beim Training seiner Fähigkeiten beobachten konnte. Ham hatte diverse Hebel im richtigen Moment zu bedienen, einen sogar 50-mal hintereinander - erst danach wurde ihm eine kleine Belohnung gereicht. Daran wäre mancher Mensch gescheitert.

Foto:ORF/Boreales/NASA.

"Das Schwierigste, was man einem Affen lehren muss, ist Geduld", lautete der schönste Satz der Dokumentation. Man kann nur hoffen, dass die Lektion erfolgreich war. Was hätte der Schimpanse in seiner Kapsel gelitten, wäre er mit beißender Ungeduld um den blauen Planeten gekreist. (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD; Printausgabe, 21.7.2009)

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