Bild nicht mehr verfügbar.

Die Audi AG ist Teil des Volkswagen-Konzerns. Die Geschichte der Marke liegt mittlerweile 100 Jahre zurück und begann mit einem Streit. Der Konstrukteur August Horch hatte am 19. Juni 1909 nach einer Auseinandersetzung mit dem Aufsichtsrat die von ihm gegründeten Horch-Werke verlassen. Vier Wochen später, am 16. Juli, rief er im sächsischen Zwickau Audi ins Leben - wenn auch noch als August Horch Automobilwerke.

Foto: AP/Schulz

Bild nicht mehr verfügbar.

Die "August Horch Automobilwerke GmbH" wurde ein Jahr später aus rechtlichen Gründen in die "Audi Automobilwerke GmbH" umbenannt. Doch der neue Name ist dem alten zu ähnlich. Die Lösung ist eine Übersetzung. Um die Namensrechte zu umgehen und gleichzeitig einen inhaltlichen Bezug zu setzen, bediente Gründervater Horch sich der lateinischen Form audire im Imperativ. Audi ist geboren. Horchs Markenzeichen waren große und schwere Luxusfahrzeuge. Im Bild die Pullman-Limousine aus dem Jahre 1933 mit 4,5 Liter Hubraum und 90 PS. Sie steht heute im Automobilmuseum "August Horch" in Zwickau.

Foto: APA/DPA/Thieme

Bild nicht mehr verfügbar.

Horch baute 1900 sein erstes Automobil, mit dem von ihm entwickelten "stoßfreien Motor". 1903 stellte er das erste deutsche Auto mit einem Vierzylindermotor vor. 1907 entwickelte er den ersten Sechszylindermotor. Seine Fahrzeuge erzielten schöne Erfolge im Motorsport (z. B. die Herkomer-Rennen, bei denen es auch galt, Steigungen zu überwinden.)

Foto: AP/Schulz

Bild nicht mehr verfügbar.

August Horch verließ das aktive Geschäft 1920 und war nur noch Mitglied des Aufsichtsrates. Von 1920 bis 1933 arbeitete der Abkömmling einer Winzer- und Schmiedefamilie als Kraftfahrzeug-Sachverständiger. Er erhielt 1922 von der TH Braunschweig die Ehrendoktorwürde. Im Bild der Horch Phaeton von 1911.

 

Foto: AP/Phaeton

Nach der Gründung durch Horch waren dem neuen Unternehmen nur 23 Jahre Unabhängigkeit vergönnt. 1932 geht es in der Auto Union auf.  Horch starb im Februar 1951 im Alter von 82 Jahren. Im Bild der Konstrukteur bei einer historischen Alpenfahrt.

 

Foto: Alpenfahrt

Bild nicht mehr verfügbar.

Das typische Kennzeichen von Audi-Fahrzeugen, die vier ineinander geschlungenen Ringe, gehen auf den Zusammenschluss der vier Autofirmen Audi, DKW, Horch und Wanderer zur Auto Union am Höhepunkt der Wirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre zurück.

Foto: AP/Kienzle

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Auto Union wechselt mehrfach den Besitzer, gehört zwischenzeitlich sogar Daimler-Benz, bis sie 1962 vom Volkswagen-Konzern übernommen wurde, zu dem Audi bis heute gehört. Erst 1965 tauchte mit dem Modell Audi F102 der Markenname erneut auf. Seit einer erneuten Umbenennung des Herstellers 1985 trägt auch das Unternehmen wieder den Namen Audi.

Im Bild: Ein Audi 200 aus dem James-Bond-Film "Ein Hauch des Todes."

 

Foto: APA/DPA/Kasper

Bild nicht mehr verfügbar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Auto Union aufgelöst und fertigte als VEB Automobilwerk Zwickau zunächst den P70, nach der Vereinigung mit den früheren Horch-Werken als VEB Sachsenring den Trabant. Im Westen erwarb 1964 Volkswagen das Werk in Ingolstadt, setzte Name und Logo der Auto Union wieder ein. 1965 kam - wie gesagt - der erste Audi auf den Markt.

Im Bild: DJ Ötzi in einem Horch-Cabrio.

 

Foto: APA/Neumayer

Heute hat Audi mit dem Zeitpunkt seines runden Geburtstags Pech. Er kommt in einer der größten Krisen, die die weltweite Automobilindustrie je erlebt hat. Und die Premiumhersteller, zu denen sich die Ingolstädter zählen, gehören zu den Gruppen, die es am härtesten trifft. Nach 13 Rekordjahren in Serie gehen die Absatzzahlen bei Audi erstmals zurück. Die erst 2008 geknackte Marke von einer Million ausgelieferten Autos wird der Konzern in seinem Jubiläumsjahr nicht erreichen.

Im Bild: Wanderer W25K Roadster

 

Foto: Audi

Bild nicht mehr verfügbar.

Nur 900.000 Autos lautet die Prognose für das laufende Jahr, und Audi erwartet, dass es Jahre dauern könnte, bis die Million erneut geknackt wird. Anfang des Jahres herrschte sogar Kurzarbeit in beiden großen deutschen Werken. In Neckarsulm wird sie noch immer punktuell eingesetzt. Auch im schwierigen Umfeld will man aber Gewinn machen, heißt es in der Konzernzentrale.

Foto: AP/Schrader

In Westeuropa und in China sei man inzwischen Marktführer im Premiumsegment, heißt es stolz aus der Ingolstädter Konzernzentrale. Bis 2015 will das Unternehmen weltweit die Position des erfolgreichsten Premiumherstellers übernehmen. Ein Titel, der derzeit BMW gebührt. Noch vor einigen Jahrzehnten sah es nicht danach aus, als ob es Audi gelingen könnte, in den ewigen Zweikampf zwischen BMW und Mercedes im Premiumsegment einzudringen. Die Autos mit den vier Ringen waren damals eher eine günstigere Alternative für jene, die sich BMW und Mercedes nicht leisten konnten oder wollten.

Im Bild ein Audi "Quattro" aus dem Jahre 1998.

Foto: Audi

Bild nicht mehr verfügbar.

Inzwischen ist Audi ein nachhaltiger Aufstieg gelungen. Festmachen kann man den Umschwung vielleicht an der Einführung des Allradantriebs "Quattro" in den 80er Jahren und am Modellwechsel in der ersten Hälfte der 90er Jahre. Anstelle der wichtigsten Modelle Audi 80, 100 und 200 traten damals A4, A6 und das Flaggschiff A8 in Erscheinung.

Im Bild: Der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder in einem Audi Le Mans Quattro.

Foto: APA/EPA/Berg

Bild nicht mehr verfügbar.

In der Folge baute Audi sein Angebot weiter aus, fügte Sportwagen wie den TT und R8 hinzu oder Geländewagen wie Q7 und Q5. (Im Bild: R 8, 5.2 quattro). Bis 2015 will das Unternehmen mehr als 40 Modelle anbieten. Dann will Audi 1,5 Millionen Autos verkaufen - ganz nach dem Motto der aktuellen Werbung: "Mehr ist mehr". (red)

Foto: AP/Niedringhaus