Zu den seltenen Besuchern im heimischen Fernsehprogramm gehören inzwischen unsere Freunde aus Großbritannien. Die dominierende Stellung des US-Markts ist einerseits löblich, auf Importe aus den Staaten möchte man schließlich ungern verzichten.

Umgekehrt würde ein wenig Globalisierung in der wundersamen Welt des Fernsehens nicht schaden. Zumal wir besonders mit den Briten beglückende Sofastunden verbinden. Wir erinnern uns an Seltsamkeiten wie Onedin-Linie, Haus am Eaton Place oder das gruselige Black Beauty. Unvergessen sind natürlich die Tschüssikowskis Die Zwei und - Arte sei Dank, zuletzt zu sehen - die Stilschönheiten Emma Peel und John Steed. Gefallen haben aber auch Die Profis. Monty Python muss man nicht eigens erwähnen, ebenso wenig wie Fawlty Towers und Absolutely Fabulous (Bild).

 

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Doch all das ist lange her. Inzwischen schaffen es britische Fernsehjuwelen nur noch sehr vereinzelt in die ignoranten Höhen kontinentaler Fernsehwelten. Kein deutschsprachiger Sender wagte sich an Ricky Gervais' The Office (Bild). Nie die Wahrnehmungsschwelle überschritt The Vicar of Dibley mit Dawn French als entfesselte Pastorin. Nicht geschafft hat es Juliet Miller in Criminal Justice - im Vergleich zur gleichnamigen US-Serie die ambitioniertere Ausgabe.

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Jetzt stellte die BBC ihr Herbstprogramm vor: Sie schickt Promis in 80 Tagen um die Welt. Von Criminal Justice kommen neue Folgen, eine Neuadaption von Jane Austens Emma steht an, Garrow's Law spielt wahre Kriminalfälle aus dem 18. Jahrhundert nach. Das Sparprogramm birgt auch Chancen - für den, der es wagt, nach links oder rechts zu schauen. (prie, DER STANDARD; Printausgabe, 11./12.7.2009)

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