Das Dürrensteinmassiv ist prägender Fixpunkt im Wildnisgebiet Dürrenstein.

FotoL: Christoph Leditznig/Wildnisgebiet Dürrenstein

Im Wildnisgebiet können verschiedene Exkursionen und Wanderungen mitgemacht werden. So gibt es etwa spezielle Wanderungen für Fotografen zu den schönsten Plätzen und interessantesten Fotospots.

FotoL: Christoph Leditznig/Wildnisgebiet Dürrenstein

Man kann auch eine Nacht mit Fledermäusen verbringen. Mit Hilfe von Detektoren werden dabei etwa die für Menschen nicht hörbaren Laute der nachtaktiven Tiere sichtbar gemacht.

Alle Informationen zu Führungen, Wanderungen und Exkursionen gibt es auf der Homepage des Wildnisgebiet Dürrenstein.

FotoL: Christoph Leditznig/Wildnisgebiet Dürrenstein

Die Route durch den Lechnergraben im Dürrensteingebiet ist steil und steinig. Im Grünloch, einer Doline am Ende der starken Steigung, aber ist es auch im heißesten Sommer frisch, im Winter gar kalt wie in Sibirien. In der fast kreisrunden Senke sammelt sich die kalte und daher schwere Luft. Im Winter 1929 wurden dort -52° Celsius gemessen, die bisher tiefste in Österreich registrierte Temperatur. Im Sommer soll dort sogar schon einmal ein Hund erfroren sein. Die Vegetation am Grunde des Trichters entspricht jedenfalls jener im Hohen Norden Europas.

Der Dürrenstein, ein mächtiges Kalkmassiv mit dem höchsten Gipfel im Ybbstal, trug in der letzten Eiszeit den größten Gletscher der Voralpen, dessen Spuren heute noch unverkennbar sind. Der Berg weist zahlreiche Karsterscheinungen wie Karrenfelder, Dolinen und Ponore auf, und er ist die höhlenreichste Erhebung Niederösterreichs mit bisher weit über hundert vermessenen unterirdischen Grotten und Gängen.

Die Südseite des Dürrensteins besteht aus einer ausgedehnten Felswand, über die es in einem Bericht aus dem Jahre 1795 heißt, man könne nicht stehend über sie hinabschauen, sondern nur auf dem Bauch liegend. Am Fuß der Felsen liegen zwei Urwaldgebiete.

Das Panorama vom Gipfel beherrschen Ötscher, Hochschwab und Hochkar, zu sehen sind weiters Voralpe und Stumpfmauer, etliche Erhebungen des Gesäuses und der Dachstein.

Eine Besteigung des Dürrensteins ist zwar nicht schwierig, aber lang und kräfteraubend. Allein die Bewältigung des Höhenunterschieds von rund 1.400 m verlangt eine gute Kondition, auch die Entfernungen sind nicht zu unterschätzen. Mit einer Übernachtung in der Ybbstaler Hütte lässt sich die Tour aber in zwei durchaus akzeptable Etappen teilen. Vorsicht bei schlechtem Wetter, da wird die Orientierung im Gipfelbereich ein wenig schwierig.

Die Route: Von der Bahnhaltestelle Kasten geht es ein Stück flussabwärts, dann steigt man - alles rot markiert - durch den steilen Lechnergraben auf und erreicht nach 2 Stunden das Grünloch, in einer weiteren Dreiviertelstunde die Ybbstaler Hütte. Über die Legsteinalm - mit Jagdhütte und Quelle - geht es zum Gipfel. Gehzeit ab Ybbstaler Hütte 2 Stunden.

Auf der Anstiegsroute kehrt man in 1½ Stunden zur Hütte zurück, dann folgt man der roten Markierung, um durch den steilen Höllgraben zur Haltestelle Stiegengraben-Ybbstaler Hütte zu gelangen. Gehzeit ab Hütte 2 Stunden. Die Distanz zwischen Ausgangs- und Endpunkt überbrückt man mit der Bahn oder dem Bus. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/18./19.7.2009)