Sommerbäder werden nicht nur von der Stadt Wien angeboten. Wer etwas mehr Luxus will, kann zu höheren Preisen in einem der privaten Bäder schwimmen gehen. Günstiger und einfacher ist das Badeleben in den Bädern der Polizisten und der Straßenbahner an der Donau und im Bundesbad Alte Donau.

Foto: derstandard.at/Aigner

Die Badegäste des Schönbrunnerbades (13., im Schönbrunner Schlosspark) müssen von der U4-Station Schönbrunn noch 15 bis zwanzig Minuten gehen. Schlecht zu Fuß darf man dabei nicht sein - der Weg zum Bad führt über holprige Steinstufen und ansteigende Schotterwege.

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Im Bad ist es ruhig und friedlich und die Gäste sind nicht laut. Schwimmen kann man im Sportbecken und im Nichtschwimmerbecken. Für Kinder gibt es ebenfalls ein Pool, aber das ist auch schon alles, was für die Kleinen geboten wird. Dafür gibt es Fitnessräume und Wellnessangebote, die mit einem Aufpreis von 13 Euro nicht gerade günstig sind. Das hauseigene Restaurant wirbt mit frischen Salaten, Nudelspezialitäten, Wok-Gerichten und "ernährungsphysiologisch abgestimmten Speisen". Jeden Donnerstag (25.06. - 13.08.) kann man zu Salsa-Klängen das Tanzbein schwingen.

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Die Klientel des Schönbrunnerbades ist zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt. Familien und Kinder sind hier selten anzutreffen. Grund dafür dürften auch die Preise sein: Erwachsene zahlen 10 Euro, der ermäßigte Preis für Kinder, Studenten und Jugendliche liegt bei 8 Euro. Das Bad hat im Juni, Juli und bis 15. August von 8:30 bis 22:00 Uhr geöffnet. In den letzten beiden Augustwochen sperrt es bereits um 20:00 Uhr zu. In den Nebensaison-Monaten April, Mai und September wird das Bad um 19:00 Uhr geschlossen.

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Das Stadionbad im Prater (2., Prater Hauptallee) ist mit der U2 und den Autobuslinien 77A und 84A gut zu erreichen. 1931 wurde das Bad gemeinsam mit dem Praterstadion eröffnet und bietet 150.000 Quadratmeter Nutzfläche. Es läuft zwar auf der Stadt-Wien-Homepage als privates Bad, gehört aber zur Wiener Stadthalle, die wiederum ein Tochterunternehmen der Wien Holding - einem Unternehmen der Stadt Wien -  ist.

Die Liegewiese im Stadionbad bietet dementsprechend viel Platz und Schatten, die Kabinenhäuschen und Duschen sind allerdings schon etwas veraltet und heruntergekommen.

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Die Gäste des Stadionbades können zwischen zwei großen, gepflegten Schwimmbecken wählen. Für Action sorgen der Sprungturm, die 75 Meter lange Doppelwasserrutsche, das Wellenbecken und das so genannte „Big Fun Pool" mit Wildwasserkanal, Geysiren und Massagedüsen. Für Kindern gibt es einen Spielplatz, der jedoch nicht besonders groß ist.

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Geöffnet ist das Stadionbad vom 1. Mai bis zum 23. September. Während den Monaten Mai, Juni und September kann unter der Woche von 9 Uhr bis 19 Uhr gebadet werden, an den Wochenenden wird das Bad um 8 Uhr geöffnet. In den beiden Sommermonaten Juli und August können die Badegäste bis 20 Uhr bleiben. Die Wiesenkarte für Erwachsenen kostet 4,50 Euro, Kinder bis 14 Jahre zahlen 2,80. Die ermäßigte Eintrittskarte bekommt man um 2,80 Euro.

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Am Wiener Badeschiff an der Donaukanallände zwischen Schwedenplatz und Urania kann man nicht nur Partys feiern, sondern auch schwimmen. Das Flair muss man allerdings mögen: Die Schwimmer sind vor allem von Häusern umgeben. Natur wird man hier keine erleben. Der Vorteil daran ist, dass man keine langen Wege einplanen muss, da die Stationen von U1, U4 und von einigen Straßenbahnen gegenüber liegen.

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Der Pool am Badeschiff ist dreißig Meter lang und 1,60 Meter tief. An Deck können die Gäste in den Liegestühlen die Sonne genießen und sich bräunen. Sonnenbrandgefährdete spannen am besten die Schirme auf.

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Baden kann man am Schiff von 10 bis 20 Uhr. Wem die Tageskarte um 7,50 Euro zu teuer ist, hat die Möglichkeit am Abend ab 18 Uhr um 4 Euro schwimmen zu gehen. Der Eintritt für Kinder kostet ebenfalls 4 Euro.

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Im Straßenbahnerbad (22., Dampfschiffhaufen 7) trifft man trotz des Namens nicht nur auf Straßenbahnfahrer. Schwimmen kann in dem Freibad an der Alten Donau jeder. Es ist ruhig und beschaulich, ja sogar fast ländlich. Der Ausblick von Badestrand aus lässt einen vergessen, dass man in der Stadt ist. Dementsprechend viel Zeit muss man allerdings für die Fahrt zum Bad berechnen: Ab der U1 Station „Vienna International Center/ Kaisermühlen" muss man noch zehn Minuten mit dem Bus 92A fahren und dann noch einmal zehn Minuten gehen, bis man ins Kühle Nass der Donau springen kann.

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Baden kann man im Straßenbahnerbad nur in der Donau - Schwimmbecken gibt es keine. Dafür aber einen Fußballplatz, Tischtennistische und vier Tennisplätze sowie eine Basketballplatz. Außerdem wird ein eigener Bereich für FKK-Bader geboten. Kinder können sich auf dem großen Spielplatz austoben, über der Sandkiste spendet eine Plane Schatten.

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Das Bad ist liebevoll hergerichtet und die Kassiererin sehr freundlich: „Unser Bad ist das schönste", sagt sie überzeugt. Auf der Liegewiese ist viel Platz, der Andrang ist nicht besonders groß, obwohl die Preise im Straßenbahnerbad sehr günstig sind: Der Eintritt kostet 1,70 Euro. Geöffnet ist das Bad von Montag bis Sonntag von 7 Uhr bis 19 Uhr.

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Wem das Straßenbahnerbad gefällt, der kann auch einmal im benachbarten Polizeibad (22., Dampfschiffhaufen 2) vorbeischauen. Dieses Bad ist allerdings etwas kleiner, die Liegewiese bietet weniger Platz. Auch hier kann man sich nur in der Donau abkühlen, da es keine Schimmbecken gibt.

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Das Polizeibad hat von 8:30 bis 19:30 Uhr geöffnet, die Badesaison ist von 9. Mai bis 13. September. Tageskarten kosten 3 Euro, wobei hier ein Kästchen oder Kabinenmitbenützung schon inkludiert ist. Kinder und Jugendliche (6-15 Jahre) können in den Monaten Juli und August gratis ins Bad, ansonsten müssen sie 1,50 zahlen.

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Von der Stadt hört und sieht man im Neuwaldeggerbad (17., Promenadegasse 58) nichts. Der Weg dorthin ist etwas weit: Mit der Straßenbahn 43 muss man bis zur Endstation fahren und dann noch ein paar Minuten bergauf gehen. Im Bad angekommen, kann man die Natur genießen und das liegt nicht nur am Wald, der das kleine Bad umgibt.

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Im Neuwaldeggerbad gibt es nämlich auch zwei Nacktbadebereiche: einen für Frauen und einen für Männer. Wenn man im einzigen Pool schwimmen will, muss man den geschützten Bereich allerdings verlassen. Im Badeanzug kann man sich auch außerhalb des FKK-Bereiches auf der großen Liegewiese sonnen. Dieses Bad ist einfach aber sauber eingerichtet und für jene Badegäste geeignet, die es gerne ruhig und idyllisch haben.

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Billig ist das Neuwaldeggerbad nicht gerade. Die Tageskarte kostet 14 Euro und die Nachmittagskarte (ab 12:30) 11 Euro. Kabinen kosten 6 Euro. Studenten zahlen 11 Euro Eintritt, Jungendliche bis 15 Jahre 7,50 Euro. Warm duschen kostet zusätzlich 50 Cent. Die Öffnungszeiten sind von 1. Mai bis 31. August von 9:00 bis 18:40 Uhr.

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Wer es ruhig und einfach mag, ist im Bundesbad Alte Donau (21., Arbeiterstrandbadstraße 93) gut aufgehoben. Baden kann man hier nämlich nur in der Donau. Das Bad liegt zwei Gehminuten von der U1 Station „Alte Donau" entfernt.

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Auf der Liegewiese des Bundesbades gibt es viel Platz und dank der vielen Bäume genug Schatten für alle. Die Gäste des Bades sind zumeist älter oder Familien mit kleinen Kindern. Der Kinderspielplatz ist in Strand- und Buffetnähe. Wer keine Kinder sehen oder hören will, verzieht sich am besten hinter ein paar Bäume in den rückwärtigen Teil des Bades.

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Geöffnet hat das Bundesbad vom 25. April bis zum 13. September. Unter der Woche kann man ab 9:00 und bis 19 Uhr baden, am Wochenende und an Feiertagen schon eine Stunde früher. Badeschluss ist von Mitte Juni bis Mitte August um 19:30 Uhr. Die Wiesenkarte kostet 4,50 Euro, Kinder zwischen sechs und 15 Jahren zahlen 1,50 Euro. Jugendliche und Studenten müssen 2,50 Euro Eintritt bezahlen.

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