Lehrer leasin sich einen Kopierer

Foto: Christian Fischer

Der Rechnungshof kämpft gerade um das Recht, die Mega-Geldvernichtung rund um die Skylink-Erweiterung des Wiener Flughafens prüfen zu dürfen. Gut so, denn politikunterfüttertes Missmanagement gehört genau ausgeleuchtet.

Die dafür nötige Energie könnte jedoch an anderen Fronten eingespart werden: Ein Standard-Leser berichtet, dass an seiner Schule das Lehrpersonal einen zweiten Kopierer geleast hat, weil der Direktionskopierer nicht ausreicht und für einen zweiten kein (Staats-)Geld da ist. Manche Lehrer verrechnen den Schülern die Kopien, manche verschenken sie auch. Bei der letzten Rechnungsprüfung wurde dieser Kopierer von den Prüfern beanstandet: Es handle sich hier um Privatbesitz der Lehrer, der nicht einfach in einem Schulgebäude abgestellt werden dürfe. Vielmehr müsse der entsprechende Platz von zwei Quadratmetern den Lehrern im Rahmen der sogenannten "Schulraumüberlassung" gegen Entgelt vermietet werden.

Schulraumüberlassung. Wieder einen neuen Begriff gelernt. Und eine echte Motivation für die Lehrer, die ein Unvermögen des Staates auf Eigeninitiative ausgleichen. (rau/DER STANDARD-Printausgabe, 4./5. Juli 2009)