Bobigny - Der franko-algerische Weltmusiker Cheb Mami ist zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er an einer versuchten Zwangsabtreibung beteiligt war. Ein Gericht in Bobigny im Großraum Paris sprach den "Prince of Rai" am Freitag schuldig, seine Ex-Freundin bedroht, gefangen gehalten und ihr körperlichen Schaden zugefügt zu haben. Der 42-jährige Musiker hatte die ein Jahr ältere Frau vor vier Jahren zusammen mit mehreren Helfern in ein Haus in Algier verschleppt, um auf brutale Weise ihre Schwangerschaft zu unterbrechen, weil er kein Kind mit ihr wollte.

Mohamed Khelifati, wie Mami mit bürgerlichem Namen heißt, hatte in den 90er Jahren etliche Hits gelandet und wurde 2001 durch das Stück "Desert Rose" auch im Ausland bekannt, das er mit dem britischen Popstar Sting zusammen sang.

Seine ehemalige Freundin hatte im Verfahren ausgesagt, zwei Frauen und ein Mann hätten sie seinerzeit festgehalten. "Sie haben mich auf eine Matratze geworfen und mir den Slip runtergerissen." Dann hätten sie ihr mehrere Spritzen gegeben, und eine der beiden Frauen habe mit einer Ausschabung angefangen. Die Zwangsabtreibung schlug allerdings fehl; die Fotografin brachte Monate später in Frankreich eine Tochter zur Welt. Mami hatte sich am Donnerstag vor Gericht reuig gezeigt und die Frau um Verzeihung gebeten.(APA/AFP)