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Explosionen - Bagdad am Morgen

Foto: Reuters
Im Web brachte Tag 1 des Irakkriegs einen neuen Höhepunkt an Zugriffen.

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Wien - Wer war als Erster on air mit dem Beschuss Bagdads? CNN oder Fox News? n-tv oder RTL? Nach der ORF-Aufstellung liegt der selbst ganz vorne. Erste Sonder-"ZiB": 3.06 bis 3.10 Uhr.

Tatsächlich los ging es freilich danach, der ORF wurde erstmals um 3.42 Uhr konkret. US-Network NBC zehn Minuten zuvor, CNN um 3.36.

Die Begrüßung des Tages lieferte Dan Rather auf CBS: "Good Morning, Bagdad" zum Bombardement im Morgengrauen. Den Radiospruch kennt man aus Vietnam.

Mediale Kriegsrhetorik kritisiert Schriftstellerin Marlene Streeruwitz: "Das Schlimmste ist, dass man nun gezwungen wird, den Krieg abstrahiert mitzudenken", sagte sie der APA. Wo es um Tote und Verletzte gehe, sei unreflektiert von Beseitigen die Rede.

Ganz anderes kritisierten Anrufer beim STANDARD: Während deutsche Sender nonstop berichteten, sehe man im ORF nur Sonder-"ZiBs" und Dokus zwischen Serien wie "Dr. Sommerfeld". Damit war die Anstalt nicht allein: US-Sender wie ABC, CBS und Fox kehrten 90 Minuten nach den ersten Explosionen zum geplanten Programm zurück.

Bei RTL spielte Peter Kloeppel wieder Marathonmann, um 3.38 Uhr hatte man erste Bilder. n-tv war eine Minute früher dran.

Mehr Zugriffe als am 11. September 2001 waren schon Donnerstagmittag bei derStandard.at absehbar. Auch bei ORF On hielt man das für "leicht möglich", das Interesse an Irakstorys war schon zuvor "überproportional hoch".

Toyota setzt Fernsehwerbung in den USA aus

Erste Werbekunden wie Toyota strichen ihre TV-Schaltungen in den USA bereits, beim ORF gibt es laut Direktor Alexander Wrabetz bisher keine Stornos. Die Kunden vertrauten mit wenigen Ausnahmen auf das "Fingerspitzengefühl" der Medien bei der Platzierung, sagt Joachim Feher von der Mediacom. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 21.3.2003)