"Klangellipse ID"

Grafik: project-id.at

Wien - Der am Donnerstagabend zum fünften Mal vergebene Pfann Ohmann Preis des Wiener Künstlerhauses für interdisziplinäre Kunst im öffentlichen Raum geht für das Jahr 2002 an das Projekt "Klangellipse ID" des Künstlerduos sha. & GTT. In einer Ausstellung sind neben dem Siegerprojekt 16 weitere Arbeiten, die in die engere Wahl gekommen sind, zu sehen.

Fremdartige Klangwelt

Das Siegerprojekt, die intermediale Klangellipse ID am Dornerplatz in Wien 17, wurde bereits im November 2001 in Betrieb genommen. 14 Radio- und TV-Sender aus aller Welt werden hier in ebenso vielen großen Monolithen gebündelt und simultan erlebbar gemacht: Dabei sind sowohl die Originalsignale hörbar, als auch ihre Verfremdung, bei der die Bewegung des Besuchers im Raum eine fremdartige Klangwelt erzeugt. Die dabei entstehenden tönenden Resultate werden live via www.project-id.at übertragen.

Die Künstler sha. & GTT realisieren seit Mitte der 90er Jahre experimentelle Kunstprojekte, die verschiedene Aspekte des öffentlichen Lebens durchdringen. Ihre Arbeit war bisher u.a. in Basel, Brüssel und Kopenhagen zu sehen. Im Juli 2000 wurde ihre Ausstellung "sonosphere", die den Besucher an seine Wahrnehmungsgrenzen führt, im Haus der Musik Wien eingerichtet.

Preis für interdisziplinäre Kunst

Der Pfann Ohmann Preis ist mit 7.500 Euro einer der höchstdotierten Preise Österreichs für interdisziplinäre Kunst im öffentlichen Raum. Er wird alle zwei Jahre vergeben und wurde im Gedenken an das Werk des bekannten Jugendstil-Architekten Friedrich Ohmann von dessen Schwiegersohn, dem Architekten Hans Pfann, gestiftet. Die Jury, die sich aus Mitgliedern der Fachsektionen des Künstlerhauses zusammensetzt, hatte insgesamt 80 eingereichte Arbeiten zu beurteilen. Preisträger der vergangenen Jahre waren Gilbert Bretterbauer, Judith Fischer, Margot Pilz und Manfred Schluderbacher. (APA)