So wichtig GNOME und KDE als Projekte auch sind: Ohne den darunter liegenden Grafikserver geht hier gar nichts. Insofern kommt diesem auch einen besondere Bedeutung zu, eine Relevanz, die den UserInnen in Umbauzeiten durchaus schon mal unangenehm in Erinnerung gerufen wird.
Bugs
Gibt es doch in den aktuellen Ausgaben der Linux-Distributionen eine Fülle von Problemen, die aus eben jenen Umbauten resultieren, allein die Liste der verärgerten Ubuntu-NutzerInnen mit Intel-Grafikkarte ist wohl keine sonderlich kurze. Doch auch wenn das aktuell wohl nur ein begrenzter Trost ist: Dabei handelt es sich um Übergangsschwierigkeiten auf dem Weg in eine bessere X.org-Zukunft.
Rewrite
Kaum ein Stein blieb in den letzten Monaten auf dem anderen, zentrale Technologien wurden neue geschrieben - etwa das Direct Rendering - andere wie das Kernel Based Modesetting frisch aufgenommen. Dass dies nicht ohne Komplikationen ablaufen wird, war zu befürchten - und ist prompt auch eingetreten.
Wayland
Wohin diese Reise führen könnte, zeigt der experimentelle Grafikserver Wayland: Dieser wirft einen Großteil der X.org-Altlasten ganz hinaus und versucht eine optimale Umgebung für - halbwegs - moderne Rechner zu bieten. Vor allem ein perfektes Compositing schreibt man sich auf die Fahnen, "jeder Frame ist perfekt", deutet an, dass hier die Zeiten von flickernden Videos endgültig vorbei sein sollen. Da man auf die Kompatibilität mit alten Lösungen verzichtet, kommt Wayland mit wenigen tausend Code-Zeilen aus. Ob die Software einst tatsächlich den X.org-Server beerben wird, bleibt freilich noch
abzuwarten, derzeit sieht man das Ganze noch eher als
Experimentierfeld.