Wien - Knapp ein Drittel der Österreicher fühlt sich von Handel und Industrie bei Kennzeichnung ihrer Nahrungsmittel nicht ausreichend informiert. Auch bei der Preisauszeichnung in den Geschäften gibt es Nachholbedarf, zeigt eine Studie des Marktforschers Makam: 61 Prozent beklagen unklare Angaben.

Gesetzlich vorschreiben wolle er dem Handel vorerst einmal nichts, sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Ziel sei jedoch eine bessere Kennzeichnung des Grundpreises. Einiges abgewinnen könne er auch dem Ampelmodell. Die umstrittene Kennzeichnung teilt Nahrungsmittel in gute und böse ein, was der Industrie bitter aufstößt.

Weitere Eckpunkte des Konsumbarometers: 29 Prozent der Befragten gaben an, den Kauf ihres Autos auch fremdfinanziert zu haben. Bei Investitionen in ihre Wohnung benötigte fast ein Fünftel fremdes Kapital. Hundstorfer sieht hier Anlass zur Sorge, höhere Investitionen in Verbraucherbildung seien gefragt.

Geht es um die Pensionvorsorge, ist das Vertrauen der Konsumenten in Banken und Versicherungen gesunken. Nur rund ein Fünftel will sich noch von ihnen informieren lassen, vor fünf Jahren waren es 40 Prozent. Die Aufgabe soll der Staat übernehmen, so der Tenor. Fast 80 Prozent plädieren zudem für eine staatliche Marktkontrolle. (vk, DER STANDARD - Printausgabe, 1.7.2009)