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Ende gut, erste Halbzeit vergessen. Brasilien drehte einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg.

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Ein 2:0-Halbzeitpolster der US-Kicker sorgte für verdrehte Verhältnisse.

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Ratlose Brasilianer nach 45 Minuten.

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Die gelb-blaue Feldüberlegenheit blieb lange ohne Zählbarem.

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Nach Fabianos Anschlusstreffer in der 46' Minute fing bei den US-Boys das Zittern an.

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Herrn Lucios Dank galt seinem Herrn.

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Johannesburg - Mit dem 3:2-(0:2)-Erfolg gegen die USA hat Brasiliens Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag im Ellis Park Stadium von Johannesburg zum dritten Mal den Confederations Cup gewonnen. Die fünffachen Weltmeister wendeten nach einer schwachen ersten Hälfte und 0:2-Rückstand dank Treffern von Luis Fabiano (46., 74.) und Lucio (84.) die Partie noch zu ihren Gunsten und verhinderten so den bisher größten Triumph der USA.

Raketenstart der USA

Die Nordamerikaner waren nach ihrem Halbfinal-Erfolg über Europameister Spanien durch Dempsey (10.) und Donovan (27.) 45 Minuten lang auf dem Weg zur nächsten Sensation gewesen. Brasilien steigerte sich in einer recht unterhaltsamen Partie nach dem Seitenwechsel aber klar und kam schließlich zu einem verdienten Sieg - dem 15. im 16. Vergleich mit den USA. Luis Fabiano machte sich mit fünf Toren zum besten Schützen des Turniers. Für die USA war es nach zwei dritten Plätzen (1992, 1999) dennoch der erfolgreichste Auftritt beim Confed Cup.

Das Spiel war gerade zehn Minuten alt, als die USA erstmals jubelten. Der im Strafraum vernachlässigte Clint Dempsey hatte eine weite Flanke Spectors volley mit der Wade zwar kaum getroffen, dennoch oder gerade deswegen zum 1:0 verlängert und dabei Brasilien-Goalie Julio Cesar keine Chance gelassen. Brasilien wirkte zwar nicht geschockt, fiel aber trotz mehr Ballbesitz kaum mit gefährlichen Aktionen auf.

Nach einen Abspielfehler der Brasilianer vor dem Strafraum konterte die US-Elf in der 27. Minute vorbildlich: Mit nur drei Ballkontakten drangen Donovan und Davies in die Offensive vor, Ersterer ließ nach dem Doppelpass schließlich noch Ramires aussteigen und netzte zum 2:0 ein.

Sah gut aus, brachte nix

Der Favorit hingegen versuchte sich zu oft mit hohen Bällen in den Strafraum, gelungene Spielzüge lancierte man zumeist über die linke Seite. Natürlich fand auch die Selecao Chancen vor: Robinho (12.) und Felipe Melo (25.) fanden im stark agierenden US-Goalie Tim Howard aber ihren Meister, Luis Fabiano rutschte kurz vor dem Pausenpfiff nach Maicon-Hereingabe ins Leere (45.).

Startschuss zur Wende

Nach dem Seitenwechsel spielte freilich nur noch das Team von Carlos Dunga. Mit dem schnellen Anschlusstreffer in der 46. Minute durch Luis Fabiano, der eine Flanke mit dem Rücken zum Tor angenommen und aus der Drehung getroffen hatte, gaben die Südamerikaner sogleich die Marschrichtung vor, an die sie sich bis zum Abpfiff konsequent hielten.

In der 60. Minute jubelte man nach einen Kaka-Kopfball bereits über den Ausgleich, der Treffer aber wurde fälschlicherweise aberkannt: Howard hatte den Ball von klar hinter Linie an die Latte gelenkt, von wo er wieder aus dem Tor gesprungen war.

Nachdem Dempsey eine der ganz wenigen Chancen der USA in der zweiten Hälfte vergeben (65.) und Howard allein vor Luis Fabiano gerettet hatte (71.), machten die stark aufspielenden Brasilianer aber Nägel mit Köpfen: Erst traf Robinho die Latte, im Nachsetzen war es schließlich neuerlich Luis Fabiano, der das 2:2 perfekt machte.

Brasiliens Glückseligkeit

Brasilien drückte weiter und wurde in der Schlussphase belohnt. Nach einem Elano-Eckball ließ Lucios "Kopfball-Hammer" aus rund acht Metern erst die Stange und dann das Netz erzittern (84.).

Nachspiel

Der Brasilianer Lucio, Torschütze zum 3:2, freute sich enorm. "Das Tor hat für mich eine ganz große Bedeutung. Es war ein hartes Turnier, aber das Team hat gekämpft bis zum Schluss. Ich danke Gott und der Mannschaft", meinte der Legionär in Diensten Bayern Münchens.

US-Coach Bob Bradley war trotz der bitteren Niederlage stolz auf sein Team. "Wir haben der Welt bewiesen, dass wir ein gutes Team haben. Luis Fabiano hat das Spiel entschieden. Das tut wirklich weh." Auch Torschütze Donovan war niedergeschlagen. "Es ist eine große Enttäuschung."

Der ehemalige Weltfußballer Kaka erhielt indes den "Goldenen Ball" als bester Spieler des Turniers. Der brasilianische Mittelfeldstar wurde in einer Umfrage des Weltverbandes FIFA unter beim Turnier akkreditierten Journalisten gewählt, Abgabeschluss war bereits vor dem Finale am Sonntag gewesen.

Bei den bisherigen Mini-Weltmeisterschaften waren bereits dreimal brasilianische Profis gewählt worden: 1997 Denilson, 1999 Ronaldinho und 2005 in Deutschland Adriano. Robert Pires erhielt die Auszeichnung 2001, sein französischer Kollege Thierry Henry zwei Jahre später.

Für den kaum noch für möglich gehaltenen Erfolg beim WM-Testlauf strichen die Sieger 2,7 Millionen Euro ein, die geschlagenen US-Amerikaner erhielten 2,3 Millionen. (APA)

USA - Brasilien 2:3 (2:0) Johannesburg, Ellis Park Stadium, 50.000. SR Martin Hansson (SWE).

Tore: Dempsey (10.), Donovan (27.) bzw. Luis Fabiano (46., 74.),
Lucio (84.)

USA: Howard - Spector, DeMerit, Onyewu, Bocanegra - Dempsey,
Feilhaber (75. Bornstein), Clark (8. Casey), Donovan - Davies,
Altidore (75. Klejstan)

Brasilien: Julio Cesar - Maicon, Lucio, Luisao, Andre Santos (66.
Daniel Alves) - Felipe Melo, Gilberto Silva, Ramires (67. Elano),
Kaka - Luis Fabiano, Robinho

Gelbe Karten: Bocanegra bzw. Felipe Melo, Andre Santos, Lucio