Die "Skizze" für die Ölmalerei auf Marmorputz im Stiegenhaus: "Shakespeares Globetheater" (1885) mit dem einzigen gezeichneten Selbstporträt Gustav Klimts (re., mit großer Halskrause).

Foto: Soulek/Burgtheater

Wien - Über die Galeriestiegen sollen Klimt-Touristen auch ohne größere Umwege zum neuen Klimtraum kommen: Der befindet sich in der Galerie der Burg, ganz oben, hinter dem Zuschauerraum mit den preisgünstigsten Plätzen. Im Foyer davor präsentieren sich die restaurierten, riesigen Originalzeichnungen des jungen Gustav Klimt für die Deckengemälde der Prunkstiegenhäuser überaus edel: Schwarz eingefasst und illuminiert, vergisst der Betrachter rasch, dass sie 1985 völlig verschimmelt und zerrissen im Keller gefunden wurden. Beachtung fanden sie jedoch erst in der Ära Bachler.

"Eigentlich könnte man sagen, das sind die Originale", und die Deckenbilder sind nur Kopien, erklärt Kunsthistoriker Othmar Rychlik, der das Projekt Klimtraum betreute. Er sieht im frühen Tod Hans Makarts 1884 die Erklärung dafür, dass die Jünglinge der "Maler-Compagnie" (Gustav Klimt war 23, Bruder Ernst 22 und Franz Matsch 24 Jahre alt) mit dem wohl renommiertesten Dekorationsauftrag der Ringstrasse betraut wurden. Architekt Karl von Hasenauer hat die "Jungs" empfohlen. Vorzugs-Schüler? "Sicher. Aber es hat sich ja erwiesen, dass Klimt Vorzugs-schüler der Epoche war." (kafe,  DER STANDARD/Printausgabe, 27./28.06.2009)