Wien - Das Auf und Ab bei den Pelletpreisen ist Gift für die Erzeuger der entsprechenden Kessel. Sind die Preise niedrig, kommen sie mit der Produktion kaum nach. Sind sie zu niedrig, wird es für die Hersteller zum Verlustgeschäft. Sie produzieren weniger und die Preise schnellen in die Höhe, was wieder den Absatz der Kessel bremst. Durch Lagerbildung wird nun eine Preisstabilisierung angestrebt.

"Ich hoffe, dass wir bis Ende des Jahres so weit sind" , sagte der Chef der steirischen Firma KWB (Kraft und Wärme aus Biomasse), Erwin Stubenschrott, am Freitag. Die Holzindustrie habe dies zugesagt, auch das Ministerium forciere den Aufbau von Reserven, wie sie bei Öl und Gas seit der Energiekrise in den 1970er-Jahren üblich sind.

Die Lagerkapazitäten seien da, es müsse folglich auch nicht groß investiert werden. Sinnvoll sei eine Reserve von zehn bis 15 Prozent, sagte Stubenschrott. Bei einer österreichischen Jahresproduktion von 500.000 Tonnen Pellets wären das 50.000 bis 75.000 Tonnen. Mit schnell wachsenden Energiehölzern auf Brachflächen könne ein Konflikt mit der Nahrungsproduktion ausgeschlossen werden.

KWB spürt steigende Nachfrage, nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels. Seit längerem sei eine Abkehr von öl- und gasbefeuerten Anlagen zu beobachten. KWB will heuer rund 7000 Anlagen produzieren und 70 Mio. Euro umsetzen, nach 6100 Anlagen und 56,5 Mio. Euro Umsatz 2008. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.6.2009)