Anno 1404 ist am 26. Juni für PC erschienen.

Am Freitag ist der vierte Teil der Aufbaustrategie-Spielserie Anno auf den Markt gekommen. Wie berichtet, hat sich mit Anno 1404 einiges getan: Die Spielwelt ist größer, die Grafik vielfach schöner, das Bau-Management wurde optimiert und der Handel mit fremden Völkern vielschichtiger gestaltet. Im der ausführlichen WebStandard-Vorschau fiel einzig der fehlende Mehrspieler-Modus negativ aus. Anbei ein Überblick dazu, was die Strategie-Profis der Fachschaft meinen:

PC Games: "Und wie sie mir gefehlt hat, diese Jagd nach zufriedenen Bürgern, der nächsten Zivilisationsstufe und den allerbesten Baumöglichkeiten und Rohstoffen. Endlich wieder ein neues Anno! Und endlich eines, das nahezu alles richtig macht. Ich liebe die düstere Kampagne, das fragile West-Ost-Gleichgewicht, die Zugänglichkeit und das rollenspielähnliche Upgrade- System. Grafik und Sound können ohnehin nur absoluten Miesepetern missfallen. Related Designs lässt mir wenig Platz zum Meckern. Den fehlenden Mehrspieler-Teil kann ich verschmerzen. Aber warum ist die Kampagne so kurz und führt mich nicht auf die großen Schlachtfelder im Nahen Osten? Im Add-on will ich das heilige Jerusalem vor den machtgierigen Vatikan-Schergen verteidigen!"

Gamestar: "Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich nach Dutzenden Spielstunden die Lust verliere. Dann habe ich festgestellt, dass meine Hauptinsel zu klein ist, um dort eine Metropole zu errichten. Und schon war ein weiteres Wochenende gelaufen. Die Entwickler haben es geschafft, die früher so dominante Routine größtenteils zu entfernen und sie durch Abwechslung und Langzeitmotivation zu ersetzen. Trotz aller Komplexität wird das Inselbesiedeln dabei nie zur Arbeit, sondern bleibt immer ein Spiel – und zwar eines der besten, die ich in den letzten Jahren gespielt habe."

Computer Bild Spiele: "Das Endlosspiel ist fast perfekt: Was darin an Hilfen und Unterstützung für den Spieler eingearbeitet wurde, die er als solche gar nicht unbedingt wahrnimmt, ist absolute Spitzenklasse und sorgt für sehr langen und großen Spielspaß. Grafisch ist das Spiel über jeden Zweifel erhaben. Unterm Strich verteidigt „Anno“ auch „1404“ erfolgreich die Krone des Aufbauspiels. Man kann sogar sagen: Nie war der Abstand größer. Während andere experimentieren, bleibt sich die Serie treu. Und das völlig zu Recht." 

4Players.de: "Hinter der wunderschönen Kulisse verbirgt sich eine deutlich anspruchsvollere Aufbau- und Wirtschaftssimulation als noch im Vorgänger. Die grundlegende Renovierung des zentralen Spielelements, des Bedürfnissystems, sorgt für zwei positive Effekte: Der Einstieg ist leicht erlernbar und überschaubar gehalten, aber ab der dritten Zivilisationsstufe wird gehörig an Komplexität nachgelegt. Auch die Einführung des Orients in den südlichen Klimazonen ist gut gelungen, obwohl es prinzipiell nur ein "Spiel im Spiel" mit weiteren Bedürfnissen sowie anfänglich eingeschränkten Gebäuden ist. Motivierender wäre es gewesen, wenn der Handel mehr in beide Richtungen ablaufen könnte. So ist der Okzident zwar vom Orient abhängig, aber nicht ungekehrt."

Kritik

Der Größte Mangel ist den Testern nach der fehlende Mehrspieler-Modus. Vielleicht rührt dieser Mangel auch daher, dass die Entwickler beim Kampf- und Diplomatie-System noch immer nicht auf einen grünen Pfad gekommen sind. Beides sei laut den Kritikern eher rudimentär ausgefallen. Schelte gibt es für die simpel gestrickte Künstliche Intelligenz bei militärischen Konflikten, für Ungereimtheiten bei der Schiffsweg-Findung sowie die langen Ladezeiten.

Technisch zeigt sich ebenfalls noch das ein oder andere Problem mit so mancher Hardware. Computer Bild Spiele bemängelt Hardware-Probleme und eine verpflichtende Online-Registrierung. Dafür wurde die Wertung sogar um einen Grad abgewertet.

Was sagen Sie?

In Summe überwiegen die positiven Eindrücke deutlich. Nicht bloß aus Mangel an großen Alternativen könnte Anno 1404 damit das Aufbaustrategie-Spiel des Jahres werden. Aber teilen Sie uns Ihre Meinung mit. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 26.6.2009)