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Lief mit einem Koffer Geld nach Seibersdorf: Lisa Hütthaler.

Foto: APA/Neubauer

Wiener Neustadt - Die im Frühjahr 2008 des Dopings überführte Triathletin Lisa Hütthaler ist am Freitag im Landesgericht Wiener Neustadt wegen Bestechung zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Hütthaler hatte sich vor Gericht schuldig bekannt, im Mai des Vorjahrs einer Mitarbeiterin im WADA-Labor in Seibersdorf Geld geboten zu haben, damit ihre Doping-B-Probe negativ ausfällt.

Hütthaler war am 22. März 2008 bei einer Trainingskontrolle positiv auf das Human-Erythropoetin-Produkt Dynepo getestet worden. "Ich hab alles verloren. Ich dachte, ich komm' aus der Misere nicht mehr raus", erklärte sie nun in ihrer Verhandlung.

Eigene Idee

Auf die Idee zur Bestechung will Lisa Hütthaler von selbst gekommen sein. Ihren Angaben zufolge habe sie sich zwecks Umsetzung auf Tipps aus Sportlerkreisen hin an den ehemaligen Radprofi und Triathlet Hannes Hempel gewandt. Dieser habe ihr gesagt, dass es dafür nun zu spät sei, da bereits die A-Probe vorliege und man nun nichts mehr machen könne. Sie wäre daraufhin selbst nach Seibersdorf gefahren und habe Geld mitgenommen.

Mit 50.000 Euro in der Tasche machte sich die Sportlerin auf den Weg. Nach Angaben der Laborantin soll Hütthaler dieser 20.000 Euro für den Fall einer "günstigen" B-Probe offeriert haben. Nach Angaben Hütthalers habe ihr monatliches Einkommen dank Sponsorengeldern 3000 Euro betragen.

Lebensgefährte freigesprochen

Hütthalers früherer Lebensgefährte, der als Beitragstäter mitangeklagte Michael D., wurde vom Vorwurf freigesprochen, die Triathletin darin bestärkt zu haben, den gescheiterten Bestechungsversuch zu wagen.

Auf die Frage, weshalb sie gedopt habe, antwortete Hütthaler der Richterin: "Ruhm, Geld, Anerkennung. Es muss halt im Sport alles passen". Bei ihr habe die Ernährung nicht gepasst. Das habe sie zum Dopen verleitet.

Ob eine 2007 erfolgte Herzoperation im Zusammenhang mit der Einnahme von Dopingmitteln stand, blieb in der Verhandlung ungeklärt. (APA/red)