Microsoft-Boss Steve Ballmer setzt bei Windows 7 auch auf den Preis

Nach der Bruchlandung mit Vista muss Windows 7 ein Erfolg für Microsoft werden. Dafür senkt der Softwarekonzern sogar die Preise für sein Betriebssystem, das am 22. Oktober in den Handel kommen soll. 

Ab 50 Euro (nicht in Österreich)

Konkret führt Microsoft Windows 7 mit mehreren Rabatten in den Markt ein. In einer Vorverkaufsaktion könnten sich Kunden in manchen Ländern, darunter Deutschland, ab 15.7. die "Home Premium"-Version für rund 50 Euro sichern. Laut Vistablog.at wird es Windows 7 zum Kampfpreis in Österreich nicht geben.

Kostenloses Update

Wer vor dem offiziellen Start am 22. Oktober einen PC mit der Vorgängerversion Windows Vista kauft, erhalte vom Freitag (26.6.) an ein kostenloses Update, so der Konzern. Dabei fällt nur eine "geringe Bearbeitungsgebühr" an, die "je nach Hardware-Hersteller unterschiedlich sein kann". Bis Ende des Jahres sollen die Vollversionen zudem zu reduzierten Preisen erhältlich sein. Wie viel das System ab 2010 kosten wird, teilte Microsoft allerdings nicht mit. 

"Home Premium", "Professional" und "Ultimate"

Zum Verkaufsstart im Oktober werden für die "Home Premium"- Version für Privatnutzer rund 120 Euro fällig, die "Professional"- Variante kostet 285 Euro, "Ultimate" rund 300 Euro. Ab Anfang 2010 seien die Preise höher, erklärte das Unternehmen, ohne Details zu nennen. Auch zur 50-Euro-Aktion nannte es keine Einzelheiten - der Verkauf erfolge "so lange der Vorrat reicht".

Für Windows 7 Starter, das nur vorinstalliert auf kleinen Notebooks verfügbar sein wird, und Windows 7 Enterprise gibt es eigene Lizenzregelungen, da sie nicht als Vollversion im Handel erhältlich sind.

Teurer als Apple


Trotz der Rabatte sind die Preise für ein Windows-Update immer noch höher als beim Rivalen Apple: Dort kostet die Aufrüstung des mittlerweile rund zwei Jahre alten Betriebssystems Leopard auf das aktuelle Snow Leopard 29 Euro - unabhängig vom Kaufdatum.

Ohne Browser

Microsoft liefert die neue Software in der Europäischen Union zunächst ohne seinen Browser - den Internet Explorer - aus, um im laufenden Wettbewerbsverfahren nicht mit der Europäischen Kommission aneinander zu geraten. Selbst wer ein Update erwirbt, muss daher aus technischen Gründen das System neu installieren.

Reaktion von Microsoft auf die Erfahrungen mit Windows Vista


Mit Windows erwirtschaftete Microsoft im Geschäftsjahr 2008 rund ein Drittel seines Gesamtumsatzes von 60 Milliarden Dollar. Das Programm des Softwaregiganten läuft schätzungsweise auf 90 Prozent aller Personal Computer weltweit. Experten sehen in den Rabatten für Windows 7 eine Reaktion von Microsoft auf die Erfahrungen mit Windows Vista. Die Einführung dieses Betriebssystems vor rund drei Jahren lief eher schleppend. Vor allem viele Unternehmen und Großorganisationen verzichteten auf dem Umstieg auf Windows Vista und nutzten weiterhin ältere Versionen wie Windows XP. (red/APA/dpa)